Medienberichten zufolge will der Volkswagen-Konzern zukünftige Trinity-Modelle nicht in Wolfsburg, sondern in Zwickau bauen. Pläne, neben dem Stammwerk in Wolfsburg ein zweites Werk zu errichten, seien schließlich verworfen worden, berichtete das Handelsblatt am Freitag unter Berufung auf Unternehmenskreise. Stattdessen soll das Modell nun im sächsischen Elektroauto-Werk gebaut werden. Als Volkswagen zu dem Vorfall befragt wurde, lehnte er eine Stellungnahme ab.
Der Aufsichtsrat werde am Freitag über Änderungen am ehemaligen Vorzeigeprojekt des ehemaligen Volkswagen-Chefs Herbert Diess beraten, heißt es in dem Bericht. Vorstandsvorsitzender Oliver Blume, der vor einem Jahr die Nachfolge von Diess angetreten hatte, hat den geplanten Start von Trinity im Jahr 2026 um mindestens eineinhalb Jahre verschoben, um mehr Zeit für die Entwicklung der Software zu haben. Anschließend begannen Untersuchungen darüber, ob sich der Bau eines neuen Werks in Wolfsburg angesichts des neuen Zeitplans noch lohnte.
Es wird berichtet, dass der Umzug der Modelle nach Zwickau Teil einer größeren Werksbelegungsvereinbarung in den kommenden Jahren ist. Dabei soll es auch um die Standorte Hannover und Osnabrück gehen, heißt es in einem Bericht der Hannover Allgemeinen Zeitung (Freitag). Berichten zufolge verliert Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover Aufträge für ein weiteres berühmtes Projekt von Diess: Geplante Luxus-Elektromodelle für die Konzernmarken Audi und Bentley werden in Hannover nun doch nicht produziert, schreibt die Zeitung. Ursprünglich war der Start dort im Jahr 2026 geplant.
Beide Modelle waren Teil des frühen „Artemis“-Projekts von Audi. Auch hier verzögerte sich der Start, Porsche zog sich 2021 komplett aus dem Projekt zurück. Volkswagen Nutzfahrzeuge lehnte auf Nachfrage eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.
Am Freitag teilten Quellen innerhalb des Unternehmens mit, dass sowohl Wolfsburg als auch Hannover Ersatz für die zurückgezogenen High-End-Modelle liefern sollten. Details sind zunächst bekannt.