Bis 2029 wird gut ein Drittel (35 Prozent) des Technischen Dienstes der Stadt Hamburg in den Ruhestand gehen. Das sind nach Angaben des Senats rund 1200 Beschäftigte. In einer Auflistung der 2910 Mitarbeiter, die Ende 2022 bei den Behörden und Unternehmen der Stadt Hamburg tätig waren, reichen die Berufsfelder von Architektur über Elektrotechnik bis zu Bauplanung von Verkehrswegen, häufig mit dem Zusatz «komplexe Spezialistentätigkeiten».
Die Gewinnung von Nachwuchskräften ist mühsam, wie aus einer Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Andreas Grutzeck hervorgeht. In einem Projekt mit Arbeitsgruppen ließ die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen eine Fachkräftestrategie erarbeiten. Eine umfassende Personalprognose für alle Berufsfelder der Technischen Dienste kann der Senat gleichwohl nicht geben. «Eine solche ist seriös (…) auch nicht leistbar», hieß es.
Grutzeck erklärte, die Antwort des Senats lasse ihn sorgenvoll auf die Realisierung geplanter Investitionen blicken. In einigen Bereichen liege der Know-how-Verlust bei 70 bis 100 Prozent. Es gehe zum Teil um hoch spezialisierte Tätigkeiten, etwa im Bereich Wasserstraßen und Brückenbau, die für den Erhalt der Infrastruktur extrem relevant seien. «Sich hier zurückzulehnen und zu sagen, das beendete Projekt habe ja bestimmte Grundlagen gelegt, auf die man im Alltag der Personalrekrutierung zurückgreifen könne, finde ich erschreckend gelassen und dem zum Teil massiven Fachkräftemangel nicht angemessen», sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CDU-Fraktion.