Der Intendant des Hamburger Thalia-Theaters, Joachim Lux, hat seinen am Samstag gestorbenen Vorgänger Jürgen Flimm als leidenschaftlichen Theatermenschen gewürdigt. «Jürgen Flimm war einer der herausragenden Intendanten der Republik, kunstsinnig, schlitzohrig und publikumsverliebt», sagte Lux auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Flimm stand von 1985 bis 2000 an der Spitze des Hamburger Theaters. In der Zeit machte er das Haus zur bestbesuchten Bühne Deutschlands. «Er hat sich vor sein Thalia geworfen wie ein Löwe, wann immer es notwendig war, und das war nicht selten. In Köln wie in Hamburg ermöglichte er immer wieder Künstler, die seinen eigenen beträchtlichen Ruhm sogar noch überstrahlten – dazu gehört Größe.» Maach et joot!, schrieb Lux weiter in seinem Nachruf.
Auch Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda bezeichnete Flimm als Theaterlegende. «Nicht nur das Thalia-Theater hat Jürgen Flimm geprägt. Auch als Präsident des Bühnenvereins und auf vielen Bühnen hat er mit unbändiger Kreativität und hinreißender Erzählfreude bedeutende künstlerische Spuren hinterlassen. Er wird fehlen!», twitterte der Politiker am Samstagabend.
Flimm starb am Samstag im Alter von 81 Jahren, wie die Berliner Staatsoper Unter den Linden mitteilte. Zunächst hatte unter anderem der «Kölner Stadt-Anzeiger» darüber berichtet. Flimm leitete die Ruhrtriennale und die Salzburger Festspiele (2006-2010). Die Berliner Staatsoper Unter den Linden leitete er von 2010 bis 2018 als Intendant. Er war auch Regisseur bei Film- und Fernsehproduktionen und wirkte zudem als Schauspieler.