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Hamburg Wasser investiert 1,4 Milliarden Euro

Ein Jahrtausend an Starkregen ging am Donnerstag über Hamburg nieder. Das war alles, was der städtische Wasserversorger Hamburg Wasser brauchte, um seine Investitionen in die Kanalisation der Stadt zu erklären.

Das Trinkwasser wird in ein Wasserglas vor einem "Wasser"-Schild gegossen.
Das Trinkwasser wird in ein Wasserglas vor einem "Wasser"-Schild gegossen.

Jahrtausend starker Regen - Hamburg Wasser investiert 1,4 Milliarden Euro

In der Angesicht der Klimaveränderungen mit zunehmend häufigen schweren Niederschlägen, wie dem, der am Donnerstag vorgefallen ist, plant HamburgWasser etwa 1,4 Milliarden Euro in seine Infrastruktur bis 2027 auszugeben. Etwa eine Milliarde Euro davon gehen in den Bereich der Abwasserwirtschaft und deren Anlagen und das Abwassernetz, während 400 Million Euro für das Trinkwassernetz vorgesehen sind, erklärte am Freitag Gesine Strohmeyer, der kommerzielle Leiter von Hamburg Wasser. Der Sprecher der Leitung, Ingo Hannemann, erklärte, dass Studien gezeigt hätten, dass insbesondere im Winterhalbjahr mehr Niederschläge zu erwarten seien und im Sommer häufige starke Niederschläge.

Regenintensitäten wie im Ahrtal-Unglück

Am Donnerstag war es in Hamburg mit extremer Niederschlägen und Überflutungen. Zum Beispiel waren etwa 60 Liter pro Quadratmeter in zwei Stunden und 40 Minuten im Stadtpark gefallen, was jedoch besonders dramatisch die 47 Liter in nur 20 Minuten waren, sagte Hannemann. Das nahezu Ahrtal-Unglück-Niveau erreichte der Regenfall. Während Hamburg glücklicherweise unbeschadet blieb, sagte Hannemann: "Unser statistisches Material sagt, dass dies ein Regereignis ist, das nur einmal in 10.000 Jahren vorkommt".

Hamburg Wasser hatte überraschend gute Erträge in der vergangenen Zeit. Mit einem Umsatz von rund 630 Millionen Euro hatte das Unternehmen einen Überschuss von nahezu 110 Millionen Euro erwirtschaftet, wie Strohmeyer mitteilte. Das war ein Anstieg von rund 12 Prozent. Die maßgeblichen Gründe für die deutlich höheren Gewinne waren unter anderem strukturelle Sparmaßnahmen und verschobene Projekte, insbesondere niedrigere Tilgungen aufgrund steigender Zinsen. Während die Stadt rund 44 Million Euro Gewinn aus dem Verkauf von Trinkwasser erzielte, der Überschuss aus dem Abwassergeschäft betrug rund 65 Million Euro und ging in Reserve.

Wasserverbrauch sank trotz wachsender Bevölkerungswachstums

Der Wasserverbrauch in Hamburg war angeblich um rund eine Million Kubikmeter auf 114 Millionen Kubikmeter im letzten Jahr gesunken. Die pro Kopf-Verbrauchsmenge der etwa 2,2 Millionen Menschen, die mit Wasser versorgt werden, sank von 111 auf 106 Liter pro Tag. "Das Jahr 2023 war wieder ein sparsames Jahr", sagte Strohmeyer und fügte hinzu: "Es war ein Jahr mit Konsumersparmaßnahmen, trotz wachsender Bevölkerungswachstums in Hamburg". Andererseits entwickelte sich das Entsorgungssektor sehr anders. Das in den Kläranlagen behandelte Abwasservolumen hatte sich von rund 153 Millionen Kubikmetern auf fast 170 Million Kubikmeter angewachsen. Der Grund war das Wetter. "Es war wirklich das enorme Regen", sagte Strohmeyer.

Das Hamburger Trinkwassernetz ist angeblich etwa 5300 Kilometer lang, während das Abwassernetz etwa 6000 Kilometer lang ist. Laut Hannemann müssen etwa 250 Kilometer der etwa 120-jährigen Steinpfeifenrohrleitungen punktgenau repariert werden. Dazu wurden in den letzten Jahren Ersatzkanäle gebaut. "Im Gegensatz zur Verkehrsinfrastruktur können wir unsere Abwasserrohre nicht einfach komplett schließen, um daran zu arbeiten", sagte Hannemann. Langfristig ist eine parallele Betriebsweise geplant. Das würde das Netzkapazität um bis zu 9000 Kubikmeter vergrößern - das entspricht etwa 30.000 Standard-Regenfassbarrels.

20 Million Euro Sonderprogramm für den U-Bahn-Bau

Aufgrund des U-Bahn-Baus von Linie 5 soll Hamburg angeblich ein Sonderprogramm in Höhe von 20 Million Euro einrichten, wie es selbst behauptet. Genau darauf geht es, die Umgehungsstraßen in der Nähe der Baustellen in Winterhude und Hohenfelde zu verstärken, damit es bei deutlich zunehmendem Verkehr dort keine Röhrenrisse gibt. ähnliche Arbeiten wurden in den letzten Jahren in Barmbek und Bramfeld durchgeführt. Hannemann betonte: "Was wir jetzt brauchen sind schnelle Genehmigungen."

Im Licht der zukünftigen Vorhersagen von höheren Niederschlägen während beider Winter- und Sommersaisons aufgrund des Klimawandels ist der Abwassersektor im Ahrtal vorgesehen, eine bedeutende Anteile von Hamburgs vorgesehenem Investition von 1,4 Milliarden Euro bis 2027 zu erhalten. Dieser intensive Niederschlag war auch am Donnerstag deutlich im Sturm sichtbar, der Hamburg nahezu so viel Regen in 20 Minuten wie während des Ahrtal-Unglücks drei Jahre zuvor verursachte.

Trotz der erforderlichen hohen Ausgaben für Infrastruktur-Aktualisierungen erwirtschaftete Hamburg Wasser in der vergangenen Zeit einen Überschuss von nahezu 110 Millionen Euro, wobei der Trinkwassersektor maßgeblich zu diesem Gesamtergebnis beitrug. Die gesenkten Wasserverbrauchsmenge unter der wachsenden Bevölkerung, hauptsächlich durch sparsame Praxen, spielten auch eine Rolle.

Seit Jahren hat sich das Abwassernetz in Hamburg auf etwa 6000 Kilometer erweitert, was die Reparaturen an den 120-jährigen Steinpfeifenrohren erforderlich macht, insbesondere um etwa 250 Kilometer. Mit Ersatzkanälen wurden in den letzten Jahren Maßnahmen für den Wartungsbetrieb vorgenommen. Langfristig wird eine parallele Betriebsweise geplant, um das Netzkapazität um bis zu 9000 Kubikmeter zu vergrößern - das entspricht etwa 30.000 Standard-Regenfassbarrels.

Besorgt über den zunehmenden Verkehrsaufkommen im Zusammenhang mit dem U-Bahn-Bau von Linie 5, hat Hamburg ein 20 Million Euro Sonderprogramm eingerichtet, um die Umgehungsstraßen in der Nähe der Baustellen in Winterhude und Hohenfelde zu verstärken und damit Pipenrisse oder Überflutungen zu verhindern. ähnliche Arbeiten wurden in den letzten Jahren in Barmbek und Bramfeld durchgeführt, wobei Genehmigungsverfahren priorisiert werden sollen für zukünftige Baustellen.

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