Der Hafenverbund der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) erzielte trotz eines leichten Umschlagsrückgangs das drittbeste Ergebnis seit 1990. Im vergangenen Jahr seien in den SBO-Häfen insgesamt 2,96 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen worden, sagte Geschäftsführer Heiko Loroff am Mittwoch in Dresden. Das sind 6 % weniger als im Vorjahr. Der Hafenverein bleibt “auf Erfolgskurs”.
Hauptgrund für den Rückgang ist, dass derzeit nicht genügend Schiffe für den Transport der Fracht zur Verfügung stehen. Dies würde große Mengen an Massensendungen – hauptsächlich in die Tschechische Republik – verhindern. Außerdem ist es aufgrund des Verkehrs und der Staus in den Seehäfen nicht möglich, mehr Container per Binnenschiff zu den Seehäfen zu bringen.
Dank trimodaler Logistikleistungen, also der Möglichkeit, Güter nicht nur auf dem Wasser, sondern auch auf Straße und Schiene zu transportieren, ist es möglich, die Auswirkungen eines schwierigen Jahres zu begrenzen. Laut Loroff kann jährlich ein Überschuss von mehr als 500.000 Euro erwirtschaftet werden. Außerdem wurden neue Arbeitsplätze geschaffen – unter anderem in der Abwicklung, im Verkauf und in der Fracht.
Im Schienengüterverkehr erzielte der Hafenverbund mit 1,35 Millionen Tonnen den höchsten Schienengüterumschlag der Geschichte. Dies entspricht einer Steigerung von 7,5 % gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem Ergebnis haben laut SBO insbesondere die Häfen Dresden und Torgau beigetragen. Um der steigenden Nachfrage nach Bahntransporten gerecht zu werden, plant SBO bis zum kommenden Frühjahr den Ausbau des TrailerPort im Dresdner Hafen. Mit dem neuen TrailerPort erhofft sich die Hafengesellschaft eine Verdopplung der Umschlagsmenge. Dafür werden rund 5 Millionen Euro Eigen- und Bundesmittel eingesetzt.
Auch die drei sächsischen Häfen Dresden, Riesa und Torgau verzeichneten einen starken Anstieg des Lkw-Umschlags um rund 14 %. Die transportierte Fracht umfasste Anhänger, Baumstämme, Stahl und Getreide. Laut Lorov war die Elbe im vergangenen Jahr aufgrund ausreichender Wasserstände fast vollständig schiffbar. Dadurch können die Häfen von Dresden und Lovosice in der Tschechischen Republik eine große Anzahl schwerer Hebe- und Projektladungen wie Turbinen, Transformatoren, Elektromotoren und Generatoren aufnehmen.