Der oberfränkische Spielwarenhersteller Haba Sales GmbH & Co. KG hat beim Amtsgericht Coburg einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Rodach (Kreis Coburg) teilte mit, dass ein Gericht die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet habe. „Die Selbstverwaltungsanwendung war für uns nie einfach“, sagte Geschäftsführer Mario Wilhelm. Doch nur so kann das Unternehmen in einer angespannten Wirtschaftslage wieder zu alter Stärke zurückfinden.
Anders als bei herkömmlichen Insolvenzverfahren gibt es bei der Eigenverwaltung keinen Insolvenzverwalter, sondern ein Insolvenzverwalter ist für die Geschäftsführung verantwortlich. – Als Sachwalter bezeichnet, begleitet er das Verfahren und überwacht es. Diese Aufgabe wurde laut Haba von Tobias Sorg von der Anwaltskanzlei dmp Solutions übernommen. Die Geschäftsführung der Haba bleibt bestehen. Das Unternehmen kündigte an, den Geschäftsbetrieb „wie gewohnt“ weiterzuführen.
Erst im August gab der Spielzeughersteller bekannt, dass er die Marke Jako-o einstellen würde. Die Familiengruppe Haba durchläuft derzeit die größte Umstrukturierung in der über 85-jährigen Firmengeschichte. Zuvor hatte der oberfränkische Spielwarenhersteller seine Führungsmannschaft neu aufgestellt und umfangreiche Entlassungen angekündigt.