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GVB fordert Entlastung für Wohnungsbau und Mittelstand

Wohnungsbau
Bauarbeiter stehen auf der Baustelle eines Mehrfamilienhauses.

Die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken haben im ersten Halbjahr mit 5,7 Milliarden Euro erheblich weniger neue Wohnbaukredite vergeben als im Vorjahr. «Das entspricht knapp der Hälfte des Vorjahresvolumens», teilte der Genossenschaftsverband Bayern am Donnerstag in München mit. GVB-Präsident Gregor Scheller forderte von der Bundesregierung Entlastung bei Bürokratie und Grunderwerbssteuer. Die höheren Baukosten und Zinsen träfen Baugewerbe und Häuslebauer hart. Wenn selbst gut verdienende Haushalte sich kein Wohneigentum mehr leisten könnten, steige der Druck auf den Mietmarkt.

Das Kreditgeschäft der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken legte insgesamt um 1,4 Prozent auf 138,7 Milliarden Euro zu. Aber das Neugeschäft sei auch im Firmenkundengeschäft um ein Viertel zurückgegangen. Die Investitionsbereitschaft bei Selbstständigen, Handwerk und Mittelstand sinke. Trotz negativer Konjunkturaussichten, teurer Energie und Fachkräftemangel schaffe die Politik noch zusätzliche bürokratische Hemmnisse, kritisierte Scheller. Sie sollte sich besser «wieder stärker an der Praxis orientieren» und «dafür sorgen, dass die verfügbaren Arbeitskräfte mehr Zeit für produktive Tätigkeiten haben».

Die Kundengelder legten um knapp 2 Prozent auf gut 267 Milliarden Euro zu. Die Anleger investierten verstärkt in Fonds, Anleihen und Aktien. Um von den gestiegenen Zinsen zu profitieren, schichteten viele Kunden ihre Guthaben von kurz- in langfristige Einlagen um.

Insgesamt seien die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken mit dem operativen Geschäft im ersten Halbjahr sehr zufrieden. Für das Gesamtjahr sei ein Ergebnis auf Vorjahresniveau zu erwarten, sagte der Präsident des Genossenschaftsverbands. Im vergangenen Jahr hatten die Banken ein Betriebsergebnis von 1,8 Milliarden Euro und einen Gewinn von 391 Millionen Euro erwirtschaftet.

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