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Günther fordert schnelleres Tempo beim Strukturwandel der Braunkohle

Braunkohlekraftwerk
Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen eines Braunkohlekraftwerks.

Sachsens Energieminister Wolfram Günther (Grüne) drängt auf einen schnelleren Strukturwandel in den ostdeutschen Braunkohlerevieren. „Die Stromerzeugung aus Braunkohle wird sich erst 2038 rentieren“, sagte Günther am Sonntag. „Kohle verlässt den Markt, Kohleausstieg erfolgt aus wirtschaftlichen Gründen.“ Deshalb müsse das Instrumentarium der Strukturreform angepasst werden. Vor allem die Lausitz und das Revier in Mitteldeutschland müssen die Erneuerbaren Energien schneller ausbauen, um ihren Status als Energie- und Industrieregionen zu behalten. Dafür müssen Regionen schneller bereitgestellt werden.

„Wo Strom ist, ist Wirtschaft“, erklärt Günther. Das wird der Ökostrom der Zukunft. „Wir werden in den nächsten Jahren eine Neuausrichtung hin zu modernen und potenziell CO2-freien Kraftwerken erleben.“ Es brauche eine dezentrale Energiewende mit vielen Akteuren – von den heutigen Braunkohlekonzernen über die Stadtwerke bis hin zur Bürgerenergiegenossenschaft.

Vor diesem Hintergrund plädiert Günther dafür, Projekte des Strukturwandelprogramms in der Region zu priorisieren. «Was brauchen wir schneller? Welche Projekte haben Zeit bis 2030 und wirken sich dennoch positiv auf die Zukunft jenseits der Kohle aus? » Dazu gehört aus seiner Sicht auch die Stärkung der Zivilgesellschaft vor Ort, damit die Menschen gerne in die Region kommen. Denn in diesen Bereichen herrscht bereits jetzt ein Arbeitskräftemangel.

Bislang war die sächsische Regierungskoalition über den Termin für den Kohleausstieg gespalten. Während Günther für einen Austritt bis 2038 plädierte, hält die CDU bisher am ursprünglich vereinbarten Termin 2038 fest. Andererseits wird das Rheinische Revier im Rahmen einer Vereinbarung zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, dem Bund und dem Energiekonzern RWE den Kohleausstieg von 2038 auf 2030 vorziehen.

„Den Menschen weiterhin zu sagen, dass sie den Kohleausstieg bis 2038 beenden können, wird zu einem Vertrauensverlust in die Politik führen“, warnte der sächsische Energie- und Umweltminister am Sonntag das spätestmögliche Auslaufdatum.

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