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Guardian-Preis für Forschung über das Ahrtal-Hochwasser verliehen

Reporter aus vier verschiedenen Medienhäusern haben gemeinsam recherchiert. Sie deckten Fehler und Versäumnisse der Behörden im Zusammenhang mit dem Ahrtalhochwasser auf. Die Jury des Wächterpreises bewertete sie als preisverdächtig.

Auf einer Brücke über die Ahr sind Wohnwagen, Gastanks, Bäume und Schrott meterhoch aufgetürmt.
Auf einer Brücke über die Ahr sind Wohnwagen, Gastanks, Bäume und Schrott meterhoch aufgetürmt.

Journalistenpreis - Guardian-Preis für Forschung über das Ahrtal-Hochwasser verliehen

Wie eine Redaktionsmannschaft, haben sie in der Ahrtal-Flutkatastrophe Fehler von Behörden und Politikentscheidern aufgedeckt: Die Landespolitik-Redakteure von vier unterschiedlichen Medienhäusern in Rheinland-Pfalz erhielten am Donnerstag in Frankfurt den Wachmann-Preis der Allgemeinen Presse. Das erste Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird von Karin Dauscher ("Rheinpfalz"), Bastian Hauck ("Rhein-Zeitung"), Sebastian Stein ("Trierischer Volksfreund") und Stephen Weber ("Allgemeine Zeitung") geteilt. Die vier Chefredakteure hatten sie für den Preis vorgeschlagen.

Kontinuierlich, kritisch und konstruktiv

In der Mitte von Juli 2021 starben 135 Menschen im Ahrtal an der Flutkatastrophe, und der Wiederaufbau geht noch drei Jahre später weiter. Die Preisträger zeigen mit ihrer Arbeit, was Journalismus aus Katastrophen wie dieser lernen kann, sagte der Medienminister und Stellvertreter des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Nathanael Liminski (CDU), in seiner Laudatio. "Das heißt also, dass es kontinuierlich, kritisch und konstruktiv sein muss, um relevanzbehaltend zu bleiben." Angesichts des rauen Bedarfs war keine leichte Aufgabe, den richtigen Abstand zwischen Berufsferne und Nähe zu finden. Die Preisträger hatten diese Herausforderung und andere verwandte Fragen bezogen.

Die vier Journalisten hätten sich ursprünglich gegeneinander im Wettbewerb befinden sollen, aber stattdessen fanden sie eine intensive Zusammenarbeit. Gemeinsam wurden hunderte von Artikeln geschaffen. Sie kritisch begleiteten die unsicher agierenden staatlichen Maßnahmen über Monate hinweg. "Sie offenbarten bureaucratische und politische Versagen."

Der Wachmann-Preis der Allgemeinen Presse ist einer der bekanntesten Preise für Journalismus in Deutschland. Er wird seit 1969 von der Stiftung Pressefreiheit verliehen. Er ehrt den Arbeitsalltag von Journalisten und Redaktionen, die Unrechtmäßigkeiten aufdecken und berichten. Eine unabhängige Jury unter der Leitung von Moritz Döbler, Chefredakteur der Rheinischen Post, wählte die Preisträger aus.

Weitere Preise in Bayern

Mit dem zweiten Preis und 6.000 Euro wurden Nicola Meier und Vivian Pasquet der "Sueddeutschen Zeitung" geehrt. Ihr Bericht behandelte eine Arzt-Eingreifung, nach der ein sechsmonatiges Kind an überdosierter Medikamenten verstarb. Das Thema behandelte auch Lücken in der pädiatrischen Ausbildung in der Notfallversorgung.

Das dritte Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro wurde der Autorenmannschaft Angelika Kleinhenz, Jonas Keck und Henrik Rampe des Würzburger "Main-Post" verliehen. Ihr Thema war die unkontrollierte Grundwasserabpumpung durch Haushalte, Industrie und Landwirtschaft in einer Region, die bereits von Trockenheit in Oberfranken leidet. Die Trio-Mannschaft wurde in ihrer Forschung von Bayerischer Rundfunk unterstützt.

Preisgekrönte Geschichten des Wachmann-Preises seit 2003

  1. Die Medienberichterstattung zur Ahrtal-Flutkatastrophe in Deutschland hat die gemeinsamen Anstrengungen verschiedener Medienhäuser in Rheinland-Pfalz, darunter das Frankfurter Rhein-Zeitung, hervorgehoben.
  2. Die Landespolitik-Redakteure von Rheinpfalz, Rhein-Zeitung, Trierischer Volksfreund und Allgemeine Zeitung wurden für ihre Arbeit gewürdigt, Fehler von Behörden und Politikern aufgedeckt zu haben.
  3. Die Journalistengruppe aus dem Ahrtal erhielt den Wachmann-Preis der Allgemeinen Presse, einen angesehenen Preis für Journalismus, der ihre kritische und konstruktive Berichterstattung der Katastrophe anerkannte.
  4. Die Medienhäuser aus Hessen und Bayern erhielten ebenfalls Preise, was auf die Bedeutung von Journalismus hinweist, der Unrechtmäßigkeiten aufdecken und Transparenz fördern kann, nach dem Ahrtal-Unglück.
  5. Das Medienhaus aus Frankfurt, sowie andere Organisationen, tragen wesentlich zum deutschen Medienlandschaft bei, eine Plattform für vielfältige Stimmen und Perspektiven zu bieten.
  6. Die Preisgekrönten Geschichten des Wachmann-Preises seit 2003 haben sich immer wieder wichtige Themen angenommen, wie die Fehler der Behörden im Ahrtal-Unglück und die Notwendigkeit effektiver Notfallmaßnahmen.
  7. Die Arbeit der Preisträger im Ahrtal-Unglück demonstriert den kritischen Beitrag der Medien zur Aufdeckung von Fehlern, zum Fördern öffentlicher Diskussionen und der Förderung einer verantwortungsvollen und reagierenden Regierung.

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