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Grüne und SPD: Beteiligung am Pensions-Härtefonds

Rentner
Bedürftige mit offenen Rentenansprüchen aus DDR-Zeiten können ab sofort Anträge auf Hilfen von mindestens 2500 Euro aus einem geplanten Härtefallfonds stellen.

Die Grünen und die SPD unterstützen weiterhin die Beteiligung Sachsens an der Härtefallversorgung des Bundes. Das machten die beiden Regierungsparteien am Dienstag in Dresden deutlich, nachdem sie sich am Vortag in einem gemeinsamen Ausschuss mit der CDU in diesem Punkt nicht einigen konnten. SPD-Chefin Catherine Michel drückte ihr Bedauern aus. Es würden aber noch Gespräche geführt, sagte sie mit Blick auf die CDU, die bisher dagegen sei. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist der Fonds ein wichtiger Schritt zur Anerkennung der Lebensleistung vieler Ostdeutscher. “Wir werden diese Personen nachdrücklich unterstützen.”

Der Härtefallfonds wird hauptsächlich für Ostdeutsche verwendet, deren Rentenansprüche während der DDR-Zeit nicht in das deutsche föderale System überführt wurden. Wenn sie als bedürftig gelten, können sie eine einmalige Zahlung von 2.500 Euro erhalten. Die Bundesregierung hat für den Fonds ein Budget von 500 Millionen Euro bereitgestellt. Es wird von einer Stiftung betreut. Wenn diese Länder die Möglichkeit haben, sich zu beteiligen, werden die Ausgaben verdoppelt. Bisher hat nur Mecklenburg-Vorpommern dem zugestimmt. In Sachsen sind alle im Landtag vertretenen Parteien mit Ausnahme der CDU dafür. Die CDU hat immer wieder deutlich gemacht, dass Renten Bundesrecht sind.

Justiz- und Gleichstellungsministerin Katja Meier (Grüne) hält den Beitritt zum Fonds für richtig. Unterdessen sagte sie am Dienstag, sie sei dafür, die Bewerbungsfrist auf “mindestens ein Jahr” zu verlängern. Nach den geltenden Vorschriften müssen Anträge bis zum 30. September eingereicht werden. Meyer sieht den Fonds nur als „den ersten Schritt auf einem langen Weg“.

„Als Ministerin für Chancengleichheit bedauere ich auch, dass gerade Frauen den Preis für Kompromisse tragen – zum Beispiel Frauen, die nach DDR-Recht geschieden sind, medizinisches Personal, Balletttänzerinnen oder Postangestellte, die überwiegend weiblich sind“, so das deutsche Medienhaus Meyer sagt Agentur. „Zumindest für die Anspruchsberechtigten ist die Einmalzahlung, wenn auch bescheiden, letztlich eine finanzielle Anerkennung, zumindest eine symbolische Anerkennung dessen, was sie im Leben und ein Leben lang geleistet haben.“

Völlig unverständlich sei, dass die Sachsen-CDU bei einem Haushaltsüberschuss von 1,5 Milliarden Euro nicht einmal 50 Millionen Euro für eine Beteiligung am Fonds freigeben wolle, wie es Mecklenburg-Vorpommern getan habe, erklärte der Leipziger Grünen-Bundestagsabgeordnete La Piechuta. Die CDU, die jahrelang als erste eine Lösung für schutzbedürftige Rentner in der Bundesregierung vorgeschlagen habe, „blockiere nun mit ihrer harten Blockade eine gemeinsame Lösung“.

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