Angesichts häufiger Arbeitsunfälle und Umweltvorfälle bei Tesla forderte das Brandenburgische Grüne Bündnis im Wahlkampf die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses. Angesichts des Skandals um Teslas Gigafactory ist ein solches Komitee längst überfällig, und The Nature Conservancy hat es kritisiert. Den Bürgern lässt sich schon jetzt nicht mehr erklären, warum es erst nach der Landtagswahl umgesetzt werden kann.
Der Antrag des Brandenburger Landtages auf Einrichtung eines Untersuchungsausschusses hat derzeit keine Aussicht auf Erfolg. Während die Alternative für Deutschland und die Freien Wähler den Vorschlägen des linken Fraktionschefs Sebastian Walter weitgehend aufgeschlossen gegenüberstehen, lehnen die beiden anderen Oppositionsparteien die Einrichtung von Ausschüssen vor der Landtagswahl 2024 ab.
Im Tesla-Werk Grünheide bei Berlin kam es nach Angaben des Sozialministeriums seit 2021 zu sieben schweren Arbeitsunfällen. Das Ministerium stuft diese Zahlen nicht als Auffälligkeit ein, führt jedoch regelmäßige Kontrollen durch. Die Stern Zeitung berichtet von einer alarmierenden Zahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle zwischen Juni und November 2022. Nach Angaben der National Environment Agency gab es seit der Eröffnung im März 2022 außerdem 26 Umweltvorfälle. Das Unternehmen wies die Bedenken zurück. Brandenburgs Kanzler Dietmar Woidke (SPD) forderte Tesla Ende September zu mehr Transparenz. Den Vorwurf mangelnder Kontrolle wies er zurück.
„Wenigstens kann ich jetzt Leute verstehen, die nicht mehr wissen, welche Partei sie bei Landtagswahlen wählen sollen“, sagte Michael Ganschow, Geschäftsführer der Brandenburger Grünen. Liga. Demokratie lebt von ehrlicher Politik und Transparenz. „Am Beispiel Tesla scheinen heute gewählte Vertreter aller Parteien persönliche Motive über alles andere zu stellen. Niemand hat mehr den Mut, Verantwortung zu übernehmen“, kritisierte Ganshaw.