Die US-amerikanische Großbank Citigroup hat in ihrer aktuellen Studie “Philantrophy an the Global Economy” das globale Spendenaufkommen untersucht. Dabei schenkten die Verfasser den Spendern von digitalen Vermögenswerten besondere Aufmerksamkeit.
Nachlassende Spendenbereitschaft
Das Gesamtbild ist weltweit durchwachsen, heißt es in der Einleitung der Studie. So verzeichneten beispielsweise die Vereinigten Staaten im Jahr 2021 einen minimalen Rückgang des Spendenaufkommens von weniger als einem Prozent. Demgegenüber ging die Spendenbereitschaft in Großbritannien beträchtlich zurück. Nahezu überall führte die COVID-Pandemie sowie der Krieg in der Ukraine dazu, dass die Spendenbereitschaft und das ehrenamtliche Engagement zugenommen haben. Die gemeinnützige Organisation “Fidelity Charitable” beispielsweise konnte nach eigenen Angaben ihre Spenden in den USA im Jahr 2021 um 41 Prozent auf 10.274.228.521 Dollar steigern. „Sieht man jedoch vom Konflikt in der Ukraine als Katalysator für bestimmte Arten von Spenden im Jahr 2022 ab, wird sich die Situation wahrscheinlich weiter verschlechtern, da Inflations- und Rezessionsrisiken das Vertrauen der Spender in vielen Ländern belasten“, so das Fazit der Autoren der Citigroup-Studie.
Digitale Spenden erschließen weitere Spendergruppen
Im Jahr 2021 haben die Spenden in Bitcoin, Ethereum und Co. laut den verfügbaren Daten einen vorläufigen Höhepunkt erreicht, welcher mit dem Aufruf der Ukraine zu Krypto-Spenden im Frühjahr 2022 sogar übertroffen werden konnte.
Bemerkenswert ist, dass sich mit der Gewinnung digitaler Spenden neue Spenderkreise erschließen lassen: Denn laut der Citi-Studie ist der typische Fiat-Währungsspender eher weiblich, über 35 Jahre alt und lebt wahrscheinlich mit der Familie in einem Industrieland (vor allem in den USA). Dagegen ist der durchschnittliche Krypto-Spender in der Regel ein junger Mann aus Lateinamerika.
Zudem verweist Finews auf zwei weitere Studien, wonach die Einmalspenden in digitalen Vermögenswerten im Jahr 2021 deutlich höher waren als die durchschnittlichen Online-Einzelspenden in Fiat-Währungen. Allerdings wird nur ein Teil der Gesamtspenden in traditionellen Währungen online vorgenommen. Der Großteil der Beträge wird offline gespendet, wodurch ein Vergleich schwierig ist.
Wohltätigkeitsorganisationen sehen jedoch einen riesigen Zuwachs an Krypto-Spenden für 2021. Wie eine Umfrage von Fidelity Charitable ergeben hat, neigen Krypto-Investoren insgesamt eher dazu, für Wohltätigkeitsorganisationen zu spenden und geben auch “eher mehr aus.”
Quelle: www.finanzen.net