Mit einer Großrazzia ist die Zollfahndung in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen gegen eine Bande von Zigarettenschmugglern vorgegangen. Bei Durchsuchungen in Rathenow, Premnitz und Herten im Ruhrgebiet seien am Mittwochmorgen acht Beschuldigte festgenommen worden, teilte das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg mit. Insgesamt seien 130 Beamte bei den Razzien im Einsatz gewesen. Der Steuerschaden liege über einer Million Euro, hieß es in der Mitteilung.
Seit dem März vergangenen Jahres seien Ermittler einer 30-Jährigen auf der Spur, die als Haupttäterin gelte, so das Zollfahndungsamt. Die Frau habe den Schmuggel unversteuerter Zigaretten aus illegaler polnischer Produktion und den Verkauf im havelländischen Rathenow und Premnitz kontrolliert. Zigarettenverkäufer mussten demnach ihre Standplätze bei der 30-Jährigen anmieten. Im April 2022 habe sie sich mit ihrem 53-jährigen Lebensgefährten in Herten niedergelassen und ein asiatisches Restaurant eröffnet. Ihre illegalen Geschäfte in Rathenow habe sie über eine Vertrauensperson weitergeführt.
Allein seit vergangenem März hätten die Ermittler den Verkauf von mehr als 5,6 Millionen unverzollten Zigaretten nachweise können, so das Zollfahndungsamt. Bei den Durchsuchungen seien mehr als 100.000 Euro Bargeld, Restmengen von Zigaretten, Mobiltelefone und zahlreiche Unterlagen sichergestellt worden.