Christentum - Große Städte melden weiterhin Hunderte von Kirchenaustritten
In den drei größten Städten Sachsen-Anhalts haben auch in diesem Jahr wieder Hunderte von Menschen ihren Austritt aus der evangelischen oder katholischen Kirche angekündigt. Bis zum 15. Dezember seien in der Landeshauptstadt 505 Menschen aus der Kirche ausgetreten, im vergangenen Jahr seien es 590 gewesen, sagte ein Stadtsprecher. Grund dafür ist die Möglichkeit, dass in den letzten drei Monaten weniger Termine in den notwendigen Verwaltungsverfahren wahrgenommen wurden.
Nach Angaben eines Sprechers der Stadt Halle sind bis zum 15. Dezember 657 Menschen aus der Kirche ausgetreten, im gesamten Jahr 2022 waren es 721. Allerdings ist die Situation von Konfession zu Konfession unterschiedlich: 2022 traten 247 Personen aus der evangelischen Kirche aus, in diesem Jahr waren es bis Mitte Dezember bereits 452. Zum Vergleich: Aus der katholischen Kirche traten im vergangenen Jahr 474 Personen aus, in diesem Jahr 204. Die Austritte beziehen sich auf andere Religionen.
In diesem Jahr verzeichnete Dessau-Rosslau 107 Kirchenaustritte, wie ein Sprecher sagte. Im Jahr 2022 werden es insgesamt 137 sein.
Der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), zu der vor allem Kirchen in Sachsen-Anhalt und Thüringen, aber auch einige in Sachsen und Brandenburg gehören, gehörten im vergangenen Jahr 615.855 Menschen an. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Kirchenmitglieder um 21.794 gesunken (2021: 637.649). Nach Angaben der EKM sind im vergangenen Jahr 9.666 Menschen ausgetreten, im Jahr zuvor waren es 7.678.
Die Evangelische Landeskirche Anhalts (EKvA) zählt derzeit rund 26.250 Mitglieder und ist damit eine der kleinsten Landeskirchen. Das katholische Bistum Magdeburg hat rund 73.760 Katholiken. Die Zahl der Austritte lag im vergangenen Jahr bei knapp 1.500, die Zahl der Beerdigungen bei etwa 760.
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Quelle: www.stern.de