- Die Landesregierung muss sich zunehmend mit sogenannten großen Anfragen von parlamentarischen Fraktionen befassen, die sich oft in ausgedehnte Antworten ergeben: Beispielsweise hat die Antwort auf ein SPD-Anfragenkatalog zum Haushalt, laut Landtag-Datenbank, eine Dicke von 2.776 Seiten. Die AfD-Fraktion hat insbesondere viele große Anfragen gestellt.
Vorsichtige Antworten - Große Anfragen im Landtag haben sich mehr als verdoppelt
Nach der Antwort der Staatsregierung auf eine dpa-Anfrage gab es bereits 28 große Anfragen in den ersten zwei Jahren der aktuellen Legislaturperiode. Im selben Zeitraum der vorherigen Legislaturperiode gab es 13. Die Anzahl der Punkte pro Anfrage hat sich auch deutlich erhöht, wie die Staatsregierung mitteilt: Im vorherigen Legislaturperiode gab es im Schnitt 110 Fragen pro großer Anfrage, während derzeit 439 sind.
Zum Beispiel ist die jüngste große Anfrage der AfD ("Von 2G zu Lockdown – Kritische Prüfung der Corona-Strategien der nordrhein-westfälischen Landesregierung") 44 Seiten lang mit genau 500 Fragen, wie das Landtag-Datenbank zeigt. Die Fraktion schrieb auf Instagram unter dem Titel "Regierung nervös: AfD stellt 500 Fragen während der Corona-Zeit!":" Die Landesregierung ist gesetzlich verpflichtet, unsere Fragen zu beantworten. Und wir werden sie dazu halten. Jetzt wird in NRW jedes Stein umgewandelt!"
Die AfD hat in der aktuellen Legislaturperiode 13 große Anfragen gestellt, SPD und FDP je sechs. Große und sogenannte kleine Anfragen - die deutlich dünner sind - haben traditionell die Opposition als Mittel dazu genutzt, Antworten von der Landesregierung auf verschiedene Themen zu erhalten. Gemäß den Landtag-Statuten hat die Landesregierung vier Wochen auf eine kleine Anfrage und drei Monate auf eine große Anfrage.
- Der Anstieg an großen Anfragen der AfD im Nordrhein-Westfalen-Landtag hat zur Folge, dass die Landesregierung längere und ausführlichere Antworten gibt, wie die 2.776-seitige Antwort auf ein SPD-Anfragenkatalog.
- Trotz der wachsenden Anzahl an komplexen Anfragen setzt die AfD-Landesfraktion in Düsseldorf weiterhin große Anfragen ein, wie ihre jüngste mit dem Titel "Von 2G zu Lockdown" mit 500 Fragen.
- Die Coronavirus-Pandemie hat die AfD nicht davon abgehalten, große Anfragen als Mittel zu nutzen, um die Strategien der Landesregierung im Umgang mit COVID-19 zu überprüfen, wie ihre ausgedehnte Befragung der COVID-19-Politiken des Landes Nordrhein-Westfalen zeigt.
- Die Landesregierung, unter Druck von verschiedenen parlamentarischen Fraktionen, einschließlich der AfD, muss sorgfältig mit ihren Antworten auf große Anfragen innerhalb der von der Landtag-Statuten festgelegten Zeitraeume umgehen, um Transparenz und Gesetzestreue zu gewährleisten.