Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg nahm am Samstag an einer Kundgebung gegen den Abriss des Dorfes Lützerath für den Braunkohleabbau teil.
Zur Demonstration im Nachbarort Keyenberg, der wie Lützerath zu Erkelenz gehört, rechnete die Polizei mit 8.000 Menschen. Das Motto der Demonstration lautete „Vertreibungen verhindern! Für Klimagerechtigkeit“.
Teilnehmer aus 50 Städten werden erwartet
Laut Veranstalter startet das Programm mit Bands und Live-Auftritten um 11 Uhr Die Demonstration selbst beginnt um 12 Uhr. Fridays for Future erwartet Teilnehmer aus 50 Städten und 14 Bundesländern. Das Verwaltungsgericht Aachen entschied am Freitag, dass die Organisatoren die Demonstration fast wie geplant fortsetzen könnten, und hob eine weitere Auflage bei der Polizei auf Traktoren sind bei der Veranstaltung nur auf Anordnung der Polizei verboten.
“Die Situation in Lützerath ist eine riesige internationale Blamage für die Bundesregierung”, sagte Thunberg der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Seit Jahren verteidigen Menschen Lützerath als Teil einer globalen Gerechtigkeitsbewegung. Dass Menschen aktiv werden, ist ein hoffnungsvolles Zeichen.“ Der 20-Jährige rief alle Bürger auf, sich der Demonstration anzuschließen.
Thunberg sauer auf Polizeieinsatz
Nach Angaben der Polizei besuchte Thunberg am Freitag die Stadt Lützerath in einem Bundestag der Grünen. Das Bundestagsbüro von Kathrin Henneberger bestätigte am Abend, dass Thunberg den Abgeordneten begleitete, der demnach als parlamentarischer Beobachter anwesend war. Thunberg hatte das Vorgehen der Polizei bei der Räumung des Dorfes scharf kritisiert. „Polizeigewalt ist entsetzlich“, sagte die Klimaaktivistin aus Schweden.
Der Aachener Polizeipräsident Dirk Winspach wies die Vorwürfe zurück. „Ich kann nicht verstehen, wie sie auf eine so erstaunliche Einschätzung kommt“, sagte er dem Spiegel. „Sie hat den größten Teil ihres Aufenthalts damit verbracht, mit den Medien zu sprechen und Erklärungen abzugeben. Während fast neben ihr sehr sorgfältig daran gearbeitet wurde, die Aktivisten vom Tatort zu holen, sagte Weinspach am Abend der dpa.
Die Polizei war am Mittwoch damit beschäftigt, den zuvor von Klimaaktivisten besetzten Platz zu räumen und abzureißen. Der Energiekonzern RWE will dann die Kohle darunter graben. Dies ist laut NRW-Landesregierung und Bundesregierung notwendig, um die Energiesicherheit zu gewährleisten. Aktivisten Leugnen Sie es – ihnen zufolge gibt es im Tagebau vorerst genug Braunkohle.