Künstler aus drei Kontinenten inszenierten am Tag der Deutschen Einheit eine Performance über Trennung und Einheit im einst geteilten Dorf Mödlareuth. Die Ton- und Videoinstallation berührt Themen wie Trennung, Vertreibung und Flucht. Mitorganisatorin Sabine Schlunk sagte, das Projekt sei in den letzten Jahren gewachsen. Sie selbst kommt aus Thüringen und lebt mittlerweile in der Nähe von München. Die Grenze selbst und ihre Spuren sind weitgehend verschwunden. „Da entstand die Idee, daraus Kunst zu machen“, erklärte sie zuvor.
Die Mitorganisatoren Florian Goberge, Greta Moder und Penelope Richardson sind auch an den Projekten „Border Art“ (Australien) und Moses Williams (USA) beteiligt. Beispielsweise am Dienstag in Moder Rut Ton und Video Auf dem ehemaligen Todesstreifen von Mödlareuth sind Installationen zu hören und zu sehen. Eingebunden sind die Stimmen zeitgenössischer Zeitzeugen, aber auch poetische oder autobiografische Texte des Künstlers.
Laut Shi Laut Lenk ist die Schau auch für andere Standorte geplant, für Hof ist Ende November ein Termin festgelegt.
Das Dorf Mödlareuth, in dem heute etwa 50 Menschen leben, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eingemeindet. International bekannt als „ „Klein-Berlin“ – denn ein Teil der Stadt liegt in den anderen Bundesländern Bayern und Thüringen. Während der DDR-Zeit waren die beiden Dorfhälften strikt getrennt, Mödlareuth war sogar durch eine Mauer getrennt. Heute erzählt das Museum Deutschland die Geschichte der Teilung und Wiedervereinigung; Teile der Stadtmauern und Palisaden sind noch erhalten.