Hundebesitzer und Tierärzte im Saarland verzeichnen in diesem Sommer ein ungewöhnlich hohes Vorkommen von Grannen, den spitzen Pflanzenteilen mit Widerhaken an Getreideähren. Sie können im Hundekörper gefährliche Entzündungen verursachen. «2023 ist ein ausgesprochenes Grannenjahr», sagte Alexander Pack, einer der Leiter der Tierklinik in Spiesen-Elversberg, der Deutschen Presse-Agentur. In diesem Sommer habe man schon mehr als 100 dieser pflanzlichen Fremdkörper entfernen müssen – so viel wie noch nie zuvor. «Das ist wirklich außergewöhnlich.»
Das Kleintierzentrum Arz in Saarbrücken macht in dieser Saison die gleichen Erfahrungen. «In diesem Jahr ist es besonders schlimm», sagt Tierärztin Barbara Bost. Sie selbst habe bei vielen Hunden die Grannen schon aus verschiedenen Orten entfernen müssen, aus Nase und Ohr, Auge, Rachen und Pfoten.
Die spitzen Pflanzenteile bohren sich in die Haut ein oder werden eingeatmet und können dann durch den Körper wandern – im schlimmsten Fall bis in die Lunge oder sogar ins Gehirn. Möglichkeiten, die Hunde vor dem Befall zu schützen, sind gering. Grannen sind nicht nur auf Wiesen und in Getreidefeldern, sondern auch an Bürgersteigen in der Stadt zu finden.