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Gottesdienste und Geschenke: Weihnachten im Gefängnis

Weihnachten hat auch im Gefängnis seine Spuren hinterlassen. Bäume und Stationen wurden geschmückt und Pakete von Verwandten entgegengenommen. Für Pfarrer bedeuten die Feiertage jedoch Mehrarbeit.

Im Flur hinter den Gefängnisgittern steht ein wunderschön geschmückter Weihnachtsbaum. Foto.aussiedlerbote.de
Im Flur hinter den Gefängnisgittern steht ein wunderschön geschmückter Weihnachtsbaum. Foto.aussiedlerbote.de

Justiz - Gottesdienste und Geschenke: Weihnachten im Gefängnis

Ob ein Gottesdienst, ein gutes Essen oder ein Päckchen von einem Verwandten – auch in der Justizvollzugsanstalt Schleswig-Holstein wird Weihnachten gefeiert. „Weihnachten hinterlässt Spuren“, sagte Michael Carstens, evangelischer Gefängnisseelsorger, der Deutschen Presse-Agentur. Weihnachtsbäume wurden aufgestellt, Stationen geschmückt und in einigen Einrichtungen finden Weihnachtsfeiern statt.

Doch den täglichen Weihnachtsstress haben die Gefängnisinsassen nicht. „Die Zeit dort ist viel ruhiger und entlegener als außerhalb der institutionellen Mauern“, fuhr Carstens fort. An Heiligabend sind die Unterschiede innerhalb und außerhalb der Organisation am größten.

Natürlich gebe es in jeder Einrichtung einen Weihnachtsgottesdienst, betonte der Pfarrer. Den Gefangenen wird oft ein Weihnachtsteller in ihre Zellen gebracht. Auch für die Gefangenen ist dies ein besonderer Tag, der zeigen soll, dass sie nicht vergessen werden. Laut Carstens ist dies eine der wichtigsten Weihnachtsbotschaften. Damit symbolisieren die Gefangenen, dass sie keine Gruppe von „Ausgestoßenen“ sind, sondern eine Gemeinschaft vieler, die Weihnachten feiern.

Weihnachten mit der Familie rund um den Weihnachtsbaum zu feiern, kommt jedoch nicht in Frage. In der Weihnachtszeit können Gefängnisinsassen nicht besucht werden. Stattdessen versuchen die Agenturen, den Angehörigen schon vor den Feiertagen mehr und längere Besuche als ursprünglich geplant zu ermöglichen. Sie können auch Weihnachtspakete von Familienmitgliedern erhalten oder diese anrufen.

Gleichzeitig bedeutet Weihnachten auch mehr Arbeit für die Pfarrer – und das nicht nur wegen der Gottesdienste. In den Feiertagen werden die Themen Familie und Einsamkeit wichtiger als an anderen Tagen im Jahr. Carstens sagte, es gehe vor allem darum, dass die Gefangenen ihre Situation akzeptieren und die Möglichkeit haben, konstruktiv damit umzugehen.

Weihnachten in der Justizvollzugsanstalt Schleswig-Holstein soll zeigen, dass die Arbeit der Gefängnisinsassen, aber auch der Justiz, wahrgenommen wird. Um ihnen seinen Dank auszudrücken, wird Nora Steen, die evangelische Bischöfin des Landes Schleswig-Holstein, am Heiligabend im Rahmen eines Weihnachtsgottesdienstes in der Justizvollzugsanstalt Kiel eine Predigt halten.

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Quelle: www.stern.de

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