Nach den ersten Metern als neuer Profi des 1. FC Union Berlin auf dem Rasen des Stadions An der Alten Försterei verschwand Robin Gosens erst mal wieder. So wie der Rest des Kaders des Fußball-Bundesligisten. Zum Aufwärmen ging es unter der analogen Anzeigentafel wieder aus dem Stadion, in dem sich am Mittwoch rund 2500 Fans zum öffentlichen Training versammelt hatten. Eine halbe Stunde später kamen Gosens und seine neuen Teamkollegen zurück. Und es wurde laut im Stimmungstempel von Berlin-Köpenick, wo Gosens am Sonntag gegen den FSV Mainz 05 sein Bundesliga-Debüt geben dürfte.
Vereinzelt riefen Fans schon am Mittwoch «Robin Gosens», ihr neuer Star dankte es mit einem fast schon verlegenen Winken. Ansonsten blieb sich Union aber seiner Devise treu. Eine besondere Vorstellung des Neueinkaufs, der am späten Dienstagabend für angeblich 15 Millionen Euro verpflichtet worden war, gab es nicht.
«Ich habe richtig Bock», hatte der 16-malige Nationalspieler nach der Bekanntgabe des Unioner Transfercoups bei Instagram geschrieben. Der Traum von der Bundesliga gehe für ihn in Erfüllung. Mit einem Lächeln kam er beim ersten Training auf den Platz.
Anderthalb Jahre hatte er zuvor bei Inter Mailand gespielt, mit dem Traditionsclub sogar das Finale der Champions League erreicht. Zuletzt war der Linksverteidiger aber nur noch Ergänzungsspieler gewesen. Vor seiner Zeit bei Inter, von dessen Fans sich Gosens mit einer eigenen Nachricht auf Italienisch verabschiedete, hatte er bei Atalanta Bergamo gespielt. Im Sommer 2017 war der gebürtige Rheinländer von Heracles Almelo dorthin gewechselt.