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Gold nach Weltrekord: Hinze und Co. jubeln zum WM-Auftakt

Lea Sophie Friedrich (l) und Emma Hinze
Holten Gold in Glasgow: Lea Sophie Friedrich (l) und Emma Hinze.

Emma Hinze ballte die Faust, Lea Sophie Friedrich stieß Jubelschreie aus. Die deutschen Teamsprinterinnen haben dem deutschen Team mit einer Weltrekord-Show einen goldenen Auftakt bei der Super-WM in Glasgow beschert.

Hinze, Friedrich und Pauline Grabosch rasten am Donnerstag auf dem Holzoval im Sir Chris Hoy Velodrome zum vierten WM-Gold in Serie und katapultierten sich damit auch in die Favoritenrolle für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Paris. Franziska Brauße rundete den gelungenen deutschen Start in das Multi-Event mit Silber in der 3000-Meter-Einerverfolgung ab.

China holt Bronze

Auf die deutschen Bahnrad-Frauen war mal wieder Verlass – allen voran die Sprinterinnen. In einem Herzschlagfinale triumphierten Hinze und Co. in 45,848 Sekunden gegen Gastgeber Großbritannien, der sich mit einem Rückstand von 75 Hundertstelsekunden geschlagen geben musste. Mit ihrer Fabelzeit steigerten sie damit ihren eigenen Rekord aus dem Vorjahr. Bronze holte sich China im kleinen Finale gegen die Niederlande.

«Das zum vierten Mal hintereinander zu schaffen, ist so cool. Und dann noch mit Weltrekord manchmal kann ich das gar nicht richtig glauben», sagte Hinze dem ZDF und Friedrich ergänzte: «Wahnsinn, was wir da auf die Bahn hingelegt haben. So eine Steigerung ist erstaunlich. Wir können megastolz auf uns sein.»

Es war ein enges Duell den ganzen Tag über. In der Qualifikation lag noch Großbritannien mit vier Zehntelsekunden vorn, dann schlug das deutsche Trio zurück. Im Finale ließen sie sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Damit ist die Goldjagd der erfolgsverwöhnten Sprinterinnen eröffnet. Für Friedrich war es bereits die achte Goldmedaille ihrer Karriere, Hinze steht bei sieben Titeln. Der WM-Rekord von Kristina Vogel, die seit ihrem Trainingsunfall 2018 querschnittsgelähmt ist, gerät ins Wanken. Über 500 Meter, im Sprint und im Keirin warten noch weitere Medaillenchancen.

Erfurterin Klein landet auf Platz Sechs

Eine Erfolgsgarantin bleibt auch Brauße, auch wenn es zur Titelverteidigung in der Einerverfolgung nicht reichte. Die 24-Jährige aus Eningen war im Finale über 3000 Meter gegen die amerikanische Weltrekordhalterin Chloe Dygert chancenlos, die mit einer Zeit von 3:17,926 Minuten die deutsche Rivalin sogar einholte und nach einer Verletzungspause erfolgreich zurückkehrte. Für Brauße, die 2021 mit der Mannschaft Olympia-Gold in Tokio geholt hatte, war es die vierte WM-Einzelmedaille in der Einerverfolgung in Serie.

Die Erfurterin Lisa Klein belegte in 3:25,728 den sechsten Platz, Laura Süßemilch (3:31,278) landete auf Platz 14, was für die Mannschaftsverfolgung Hoffnung macht.

Die Bahnradsportler bildeten den Auftakt der ersten Super-WM mit rund 8000 Athleten in 13 Disziplinen. Bis zum 13. August werden unter anderem auch die WM-Titel auf der Straße, im Mountainbike und im BMX vergeben. Aber auch die weniger im Mittelpunkt stehenden Wettbewerbe der Hallen-Radsportler, Trial-Spezialisten oder Downhiller bekommen ihre Bühne.

Der Weltverband UCI will alle vier Jahre Radsport-Weltspiele mit all seinen Disziplinen austragen. Einzig der Cross-Radsport, traditionell eine Winter-Disziplin, fehlt im Programm. Höhepunkt der Veranstaltung ist das WM-Straßenrennen der Männer am Sonntag.

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