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Giffy plädiert dafür, den Autoverkehr durch bessere öffentliche Verkehrsmittel zu reduzieren

Klausurtagung der Berliner SPD-Fraktion
Franziska Giffey (SPD,r), Regierende Bürgermeisterin von Berlin, spricht.

Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, setzte sich für einen deutlichen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin und damit für eine Reduzierung des Autoverkehrs ein. „Angebote statt Verbote – das muss unser Credo sein“, sagte Giffey der Deutschen Presse-Agentur am Samstag bei einer Sitzung der SPD-Bundestagsfraktion im brandenburgischen Nauen. „Wenn der öffentliche Nahverkehr attraktiv und bezahlbar ist, werden die Menschen wechseln“, sagte der SPD-Landesvorsitzende. „Deshalb ist unser 29-Euro-Ticket so wichtig.“

Gerade wenn Berlin in den kommenden Jahren weiter wächst, ist es sinnvoll, ein berlinweites Ticket für nur 1 Euro pro Tag anzubieten. „Und dann denke ich, dass Leute, die neu in der Stadt sind, sagen werden: ‚Tolles Angebot, und dann brauche ich dieses Auto überhaupt nicht‘“, sagte Giffey. Und die, die vom Land nach Berlin kommen, wo sie auf Autos angewiesen sind. Ein gutes Carsharing-Angebot ist ebenso wichtig wie eine gute Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. “Unser Ziel muss sein, dass wir eine so gute Alternative haben, dass die Leute sagen, ich kann ohne Auto leben.”

Jiffe kritisierte den Vorschlag der Grünen: “Sie können sich sowieso nicht vorstellen, es so einfach zu machen, wir halbiert die Anzahl der Parkplätze und dann gibt es weniger Autos”, sagte sie. „Das ist Wunschdenken, aber keine echte Politik.“ Grünen-Chef Werner Graf hat vorgeschlagen, die Zahl der öffentlichen Parkplätze innerhalb eines Jahrzehnts zu halbieren.

Giffe sieht dies durch die Ergebnisse einer von der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung in Auftrag gegebenen Umfrage bestätigt, über die (am Samstag) erstmals der Daily Mirror berichtete. 60 Prozent der Befragten in Berlin gaben an, dass Straßen weiter ausgebaut werden müssen, weil Autos in der Stadt unverzichtbar sind. Nur 30 % stimmten zu, dass die Innenstädte autofrei sein sollten, und 57 % sagten, der öffentliche Nahverkehr sei gut, aber zu teuer.

Giffey hält die Idee einer autofreien Innenstadt in Berlin für unrealistisch: „Wir leben in einer Metropole mit fast 4 Millionen Einwohnern und wir haben 12 Großstädte, jede mit ihrem eigenen Zentrum.“ Sie sagt. „Städte sind so groß und so viele Menschen sind auf Autos angewiesen.“ Zu fragen, wie man eine Metropole wie Berlin komplett vom Auto verbannen kann, um eine Mobilitätswende zu erreichen, ist die falsche Frage. „Das ist nicht realistisch“, sagte Giffey.

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