Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey hat davor gewarnt, die Silvester-Krawalle und Angriffe auf Polizei und Feuerwehr als Zeichen des Scheiterns der Integrationspolitik zu interpretieren. „Wir erleben hier ein noch nie dagewesenes Maß an Brutalität und Respektlosigkeit“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag nach einer Senatssitzung in Berlin. „Aber ich denke, es geht zu weit, daraus zu schließen, dass alle Integrationsbemühungen der letzten Jahre nicht erfolgreich waren.“
„Wir haben jetzt fast 40 % der Stadtmenschen mit Migrationshintergrund, die arbeiten gehen und hoffen Lebe ein friedliches Leben, wer ist schockiert und entsetzt über diese Ereignisse“, sagte Giffy. Auch bei der Berliner Polizei und Feuerwehr gibt es Menschen mit Migrationshintergrund. „Ich finde es ganz wichtig, dass wir differenzieren, dass wir nicht alles über einen Kamm scheren“, sagte der Bürgermeister und SPD-Landesvorsitzende. „Man kann nicht verallgemeinern und sagen, dass alles, was in den letzten Jahren passiert ist, gescheitert ist.“
Aber man muss sehr konsequent darauf achten, wo es eindeutig nicht funktioniert, und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Giffy plädierte dafür, die laufende Strafverfolgung mit präventiver Jugend- und Schulsozialarbeit zu verbinden. „Wir wollten beides machen“, sagt sie. „Aber ich finde es wichtig, dass wir keine Pauschalurteile über Integrationen fällen, die grundsätzlich scheitern.“