Der Dokumentarfilmer Carl Gierstorfer hat seine Angst bei Dreharbeiten in der Ukraine nach eigenen Angaben schnell überwunden. «Als ich das erste Mal rübergefahren bin, hatte ich sehr viel Angst. Man stellt sich vor, dass die Raketen auf einen niederhageln», sagte der 48-Jährige am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Wenn man aber dort ist, dann wird alles ein Stück weit Normalität und dann verschwindet auch die Angst.»
Der Regisseur, der auch Autor der preisgekrönten Dokuserie «Charité Intensiv: Station 43» über Corona-Kranke in der Berliner Charité-Klinik ist, hat eine Anästhesistin in einem Kinderkrankenhaus in der westukrainischen Stadt Lwiw begleitet. «Ukraine: Kriegstagebuch einer Kinderärztin» heißt sein nun vorgestellter Dokumentarfilm (am 7.2. bei Arte).
Die Dreharbeiten waren sehr besonders, wie Gierstorfer sagt. «Was ich nicht vergessen werde, dass ich nie Hass gespürt habe, sondern unglaublichen Zusammenhalt in der Ukraine und einen Willen, dass das Leben weitergeht.» Russland führt seit Ende Februar vergangenen Jahres Krieg gegen das Nachbarland Ukraine.