Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigten der Länder. Das teilten Verdi und der Beamtenbund dbb am Mittwoch in Berlin mit. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten. Die Tariflaufzeit soll zwölf Monate betragen. Ab 26. Oktober wird für die Länder außer für Hessen verhandelt, das nicht Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) ist. Die Verhandlungen sind bis zur dritten Runde am 7. und 8. Dezember angesetzt.
Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) reagierte zurückhaltend. «Es wird äußerst schwierig werden, den Spagat zwischen einer notwendigen Lohnerhöhung und einer extrem angespannten Haushaltslage der Länder hinzubekommen.» Die Gewerkschaftsforderungen würden die Länder auf Jahressicht mit etwa 5,9 Milliarden Euro belasten. Einschließlich der geforderten Übertragung auf den Beamtenbereich ergäben sich sogar Kosten in Höhe von rund 19,0 Milliarden Euro, teilte Heinold mit.
Das Argument der Unbezahlbarkeit ließ der schleswig-holsteinische dbb-Landesbundvorsitzende Kai Tellkamp nicht gelten. «Unbezahlbar ist vielleicht der Aufgabenumfang, aber das zur Erfüllung beschlossener Aufgaben benötigte Personal darf nie unbezahlbar sein.» Sonst werde die Politik ihrer Verantwortung gegenüber den Menschen, die sich auf den öffentlichen Dienst verlassen, nicht gerecht, argumentierte er.