Nach Prognosen der Bildungsallianz GEW werden in Hessen bis 2030 Tausende Lehrer fehlen. Die Zahlen schwanken je nach Situation stark, sind aus Sicht der Gewerkschaft Bildung und Wissenschaft Hessen (GEW) aber stets besorgniserregend. „Die Berechnungen bestätigen unsere Befürchtungen“, sagte Thilo Hartmann, Vorsitzender der hessischen GEW, am Dienstag in Frankfurt. „Wenn die Landesregierung am Ende nicht entschiedene Maßnahmen ergreift, werden wir nicht einmal in der Lage sein, den Status quo aufrechtzuerhalten.“
Selbst in der konservativsten Simulation werden bis dahin etwa 3.500 Lehrkräfte fehlen Ende des Jahrhunderts in Hessen. In diesem Fall hält die GEW die Voraussetzungen für das Studienjahr 2021/22 für unzureichend.
Berücksichtigt man kommende Veränderungen – etwa das Recht auf ein Vollzeitstudium oder Inklusion – wird die Lücke laut GEW bis 2030 auf 12.000 Lehrkräfte anwachsen. Dies entspricht etwa 15 % des Lehrpersonals. Den Prognoseautoren zufolge dürfte der Mangel an Grund- und weiterführenden Schulen am größten sein.
Wenn die Arbeitsbedingungen der Lehrer und die Lernbedingungen der Schüler wie von der GEW gefordert verbessert werden, benötigen 23.000 Menschen zusätzliche Lehrer. Diese Version beinhaltet eine reduzierte obligatorische Unterrichtszeit und reduzierte Klassengrößen.