Mehr als vier Jahre nach dem Diebstahl eines Hahns aus Bronze ist das Wahrzeichen von Goslar-Hahnenklee unverhofft zurückgekehrt. Der Hahn sei in einem neun Kilo schweren Paket aus der Uckermark eingetroffen, teilte die Kreisstadt im Harz mit.
Dort habe ein Forstwirt den Hahn auf einem Müllberg gefunden, zunächst vergessen, aber dann eine Recherche gestartet. Bereits Ende 2018 hatten Unbekannte den Hahn mit dem Kleeblatt im Schnabel vom Brunnen am Paul-Lincke-Platz abgebrochen, nur die Füße waren zurückgeblieben.
Klaus Elders ist besonders erfreut über die Rückkehr des verlorenen Hahns, hat er doch das Tier vor fast 30 Jahren gespendet. Der Platz sei ihm damals zu kahl erschienen, erläuterte der Anwohner, der Ende der 1990er Jahre 1400 D-Mark für den Hahn aus eigener Tasche bezahlte. Weil er die Gussform noch hatte, gab er nach dem Diebstahl gleich einen neuen Hahn für 900 Euro in Auftrag, der seit 2019 den Brunnen in Hahnenklee ziert – allerdings anders als das Original ohne Kleeblatt im Schnabel.
Was jetzt mit dem zurückgekehrten Tier geschieht, ist noch unklar. Derzeit fehlt es ihm wegen der fehlenden Füße an Standhaftigkeit. «Wurde nach dem Hahn noch von der Polizei gefahndet, fahndet jetzt der Ortsbürgermeister nach den Füßen», bringt es die Stadt Goslar auf den Punkt. «Wir haben sie aufgehoben», sei sich Ortsbürgermeister Heinrich Wilgenbus sicher. Die Frage sei nur wo.
Sängerin Annett Louisan wird am 25. August wohl noch den Hahn ohne Kleeblatt sehen, wenn sie als Preisträgerin des Paul-Lincke-Rings 2023 auf dem Platz eine im Boden eingelassene Platte mit ihrem Namen enthüllt. Hollywood hat den Walk of Fame mit Sternen für Stars, Goslar-Hahnenklee den Paul-Lincke-Platz mit Platten in CD-Form für die bisherigen Preisträger. Der Komponist Paul Lincke («Berliner Luft») starb 1946 in dem Ort im Harz, sein Grab befindet sich hier auf dem Friedhof.