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Gerettet vor dem Krieg, und dennoch nicht in Sicherheit?

Seit dem Ausbruch des Krieges am 24. Februar erreichen uns täglich Bilder von Geflüchteten aus der Ukraine, die in die benachbarten Länder über die Grenze zu fliehen versuchen. Schätzungsweise befinden sich gerade drei Millionen Menschen auf der Flucht. Ganz Europa erklärte sich bereit, den geflüchteten Menschen aus der Ukraine Zuflucht zu gewähren. Die meisten Flüchtlinge hat bereits Polen aufgenommen. Auch Ungarn, Rumänien, Moldawien und Slowakei nahmen Geflüchtete auf. Manche ziehen weiter bis nach Deutschland oder Frankreich. Doch wer es geschafft hat, vor den Gefahren des Krieges zu flüchten, ist noch lange nicht in Sicherheit. Denn auf der Flucht lauern den Menschen sämtliche Gefahren auf.

Opfer von Menschenhandel

Da Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen, befinden sich überwiegend Frauen und Kinder auf der Flucht. Oft können auch die Mütter nicht fliehen und so müssen sich Kinder und Jugendliche allein auf die Flucht begeben. Sie sind auf der gefährlichen Reise besonders gefährdet, da sie viel zutraulicher als Erwachsene sind und Gefahren nicht so leicht erkennen können.

Während Millionen Menschen in ganz Europa alles daran setzen, um den Geflüchteten zu helfen, nutzen leider die Menschenhändler die Not der Betroffenen aus. Getarnt als freiwillige Helfer, sprechen sie Frauen und Kinder an der Grenze, an Bahnhöfen oder sogar in den Unterbringungen an, mit dem Versprechen helfen zu wollen. Wer mit solchen Gestalten mitgeht, läuft Gefahr als Arbeitskraft oder sexuell ausgebeutet zu werden. Da die Geflüchteten oft am Ende ihrer Kräfte und stark traumatisiert sind, können sie schnell zur Beute von Menschenhändler werden.

Perfide Tricks der Kriminellen

Immer wieder werden Berichte bekannt, aus denen hervor geht, mit welchen Mitteln die Kriminellen ihre potentiellen Opfer anzulocken versuchen. Etwa 200.000 Geflüchtete sind mittlerweile auch in Deutschland angekommen. Aufgrund des großen Zustroms, verläuft die Aufnahme und die Verteilung der Menschen auf die Unterkünfte nicht immer reibungslos. Manche müssen über eine längere Zeit beispielsweise an Bahnhöfen oder zwischen einzelnen Stationen ausharren, ohne zu wissen, wie es weiter geht. Obwohl die freiwilligen Helfer und die Initiativen vor Ort bemüht sind, alle Geflüchteten schnellstmöglich aufzunehmen und weiter zu vermitteln, kommt es dazu, dass Menschen sich in ihrer Verzweiflung den Falschen anvertrauen – mit fatalen Folgen.

Die Unsicherheit und die Ungewissheit erleichtern den Menschenhändler und anderen Kriminellen momentan das Handwerk. In Berlin wurden beispielsweise konkrete Fälle bekannt, in denen geflüchtete Frauen gezielt von Männer angesprochen worden sind und verdächtige „Angebote“ bekamen. So werden Frauen und Kinder nicht nur Versprechen von einer tollen Unterkunft, sondern mit sämtlichen Zusätzen, wie gut bezahlte und sofortige Arbeitsstelle und sogar mit Geld gelockt. Die Polizei versucht daher verdächtige Personen aus dem Verkehr zu ziehen und des Platzes zu verweisen. Dies geschah aufgrund der aufmerksamen Helfer vor Ort, die verdächtiges Verhalten meldeten, aber auch dank den Betroffenen selbst, die Verdacht schöpften und den Fall meldeten.

Zum Glück sind bis jetzt keine konkreten Fälle des Verschwindens in Deutschland bekannt, dennoch wird eine Dunkelziffer vermutet. Dass die geflüchteten Ukrainer nicht zwangsläufig in offiziellen Aufnahmeeinrichtungen bleiben müssen, sondern auch bei Bekannten oder Verwandten unterkommen können, steigert natürlich die Gefahr der Unübersichtlichkeit der aktuellen Lage.

Initiativen und Menschenrechtsorganisationen sind über diese Entwicklungen besorgt und versuchen sowohl die Betroffneren als auch die freiwilligen Ehrenamtlichen und Flüchtlingshelfer über unterschiedliche Kanäle über die Gefahren aufzuklären.

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