Das Sächsische Oberbergamt führte am Montag Gespräche über einen Streit um Privatwaldflächen für die Erweiterung des Braunkohletagebaus Nochten. „Die Enteignung von Flächen für den Braunkohleabbau ist Wahnsinn“, sagte der Bundesvorsitzende der Grünen Allianz, René Schuster, vor Beginn der Gespräche in Freiberg. Umweltverbände wollen sich für den Schutz der Wälder einsetzen.
Der Energiekonzern Leag hat zuvor einen Antrag auf Übertragung von rund 5.000 Quadratmetern Land nach dem Berggesetz gestellt. Das Bureau of Mines traf zunächst keine Entscheidung. Dies soll einer späteren schriftlichen Entscheidung vorbehalten bleiben.
Das unbebaute Waldgebiet wurde 2019 von privaten Eigentümern bis 2037 an die Grüne Allianz verpachtet. Um die Klimaschutzziele einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu erreichen, muss der Leag-Tagebau nicht erweitert, sondern deutlich verkleinert werden, sagen Umweltschützer. Der Wald schützt auch benachbarte Dörfer vor Landminen. Auch das Grüne Bündnis äußerte Zweifel an den notwendigen Sanierungsmaßnahmen. Der Umweltverband bereitet sich daher auf einen möglichen Rechtsstreit vor, falls das Oberbergamt dem Antrag stattgibt.
Leag hingegen sieht den Abriss angesichts der anhaltenden Energiekrise als „energiepolitische Notwendigkeit“ an. „Es ist wahrscheinlich, dass unsere gesamte bestehende Kraftwerkskapazität auch in diesem Winter benötigt wird“, sagte ein Sprecher auf Anfrage.