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Gemeinden sollen „sicher“ werden – Missbrauchsprävention ist die Aufgabe der Zukunft

Limburgs Bischof Georg Bätzing sieht in der Auseinandersetzung, Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch auch eine Zukunftsaufgabe der Diözese. Am Freitag stellte Batzin die Ergebnisse eines umfassenden Projekts zur Missbrauchsprävention vor. Caspar Söling, der zuständige Theologe, sagte, von den 64 Maßnahmen seien 42 innerhalb der vergangenen drei Jahre umgesetzt worden. 16 Maßnahmen werden bis Anfang 2024 umgesetzt, weitere sechs werden von der Bischofskonferenz bzw. der Deutschen Bischofskonferenz weiter behandelt. Bätzing ist auch Präsident der Bischofssynode.

Dies ebnet den Weg für einen tiefgreifenden kulturellen Wandel, sagt Bätzing. Die Diözese ist die erste in Deutschland, die sich mit den systemischen Faktoren auseinandersetzt, die sexuellen Missbrauch befeuern. Gleichzeitig sei die Arbeit noch nicht abgeschlossen, „aber hoffentlich besser gestartet als zu Beginn des Projekts“, sagte Bätzing.

Zu diesen Maßnahmen gehört die Einrichtung einer Informationsplattform „Be Sure“. Es richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Diözese sowie an die interessierte Öffentlichkeit. Darüber hinaus ist die Einrichtung einer eigenen Anti-Gewalt-Büro ein zentraler Punkt des Projekts. In den Fachstellen werden die Präventions- und Hilfsangebote der Kirchengemeinde gebündelt und transparenter und identifizierbarer gemacht. Darüber hinaus gibt es jährliche Compliance-Berichte, mit denen die Wirksamkeit von Innovationen überprüft und offengelegt werden soll. Gemeinsam mit dem Land Hessen wird zudem eine externe Ombudsstelle für betroffene Kinder und Jugendliche eingerichtet.

Claudia Burgsmüller, Vorsitzende der Unabhängigen Kommission gegen sexuellen Missbrauch (UKO) der Diözese Limburg, begrüßte die Ergebnisse. Sie sagte, keine andere Diözese setze sich so konsequent mit den strukturellen Ursachen sexuellen Missbrauchs auseinander wie die Diözese Limburg. Ob die Stimmen der Betroffenen gehört werden und Missbrauch verhindert wird, hängt maßgeblich von der Funktionsweise der neuen Fachstellen ab.

Mehr als 70 Experten engagieren sich im Projekt „Auf die Stimmen der Betroffenen hören – Missbrauch verhindern“ der Diözese Limburg. Batzing sagte, auch nach der Umsetzung der meisten Maßnahmen sei für ihn ein wichtiger Lerneffekt die Erkenntnis gewesen, dass die Faktoren, die Missbrauch begünstigten, „innerhalb des kirchlichen Systems liegen“ und dass es in seiner Verantwortung liege, dies zu ändern. Der Bischof sagte, er glaube, dass es für viele andere Diözesen „gut“ wäre, einen ähnlichen Weg einzuschlagen. Diese Aufgaben müssen jedoch von jeder Diözese selbst erledigt werden und Konzepte können nicht einfach angewendet werden. Gleichzeitig glaubt er, dass diese Maßnahmen den „großen Trend weg von der Kirche“ nicht aufhalten werden. Das Bistum Limburg umfasst Teile von Hessen und Rheinland-Pfalz.

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