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Geldstrafe für Influencer wegen Kryptowährungswerbung

Ian Balina machte als Influencer Werbung für eine Kryptowährung, wobei er seine Prämie geheim gehalten hat. Dafür muss er nun 250.000 US-Dollar hinblättern. Der Betreiber der Kryptowährung, Sajjad Daya, wird sogar mit einem Betrag von über 35 Millionen US-Dollar zur Kasse gebeten und muss die ohnehin wertlose Kryptowährung aus dem Verkehr ziehen. Darauf einigten sich die beiden Männer mit der US-Börsenaufsicht (SEC).

Im Jahr 2018 starteten Daya und sein Unternehmen Sparkster Ltd. eine Kryptowährung mit dem Titel Sparkster (SPRK). Durch den Verkauf dieser Währung wurde die Entwicklung einer “codefreien” Softwareplattform angestrebt. Influencer Balina hat damals SPRK im Gegenwert von rund fünf Millionen US-Dollar gekauft, jedoch mit einem 30-prozentigen Preisnachlass. Als Gegenleistung sorgte er für Publicity auf YouTube, Telegram und anderen Online-Systemen. Darüber hinaus hat er auch einen “Investorenpool” mit etwa 50 Teilnehmern aufgebaut, welchen er das mit Rabatt gekaufte SPRK weiterverkaufte. Er verschwieg allerdings seinen Preisnachlass – damit auch sein eigenes finanzielles Investment.

Den Käufern wiederum wurde versprochen, dass die virtuellen SPRK-Münzen ihren Wert steigern würden. Die Betreiberfirma werde Verbesserungen vornehmen und SPRK werde an Börsen für Kryptowährungen zugelassen werden. Der Verkauf des Initial Coin Offering (ICO) brachte insgesamt 30 Millionen US-Dollar in die Kasse. Jedoch hat es Daya in diesem Fall versäumt, die Kryptomünzen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anforderungen als Geldanlageprodukt bei der SEC zu registrieren.

Mit Skimming Spekulanten entschädigen

Ein Ermittlungsverfahren der SEC, welches von Finanzbehörden in Großbritannien sowie auf den Kaimaninseln mitgetragen wurde, resultierte nun in einem gerichtlichen Vergleich. Dieser Vergleich wurde einerseits zwischen der SEC selbst und andererseits Daya, Sparkster Ltd. und Balina geschlossen. Demnach werden Daya und Sparkster die nahezu wertlos gewordenen Kryptomünzen von sämtlichen Börsen löschen und die kassierten 30 Millionen US-Dollar zuzüglich gut 4,6 Millionen US-Dollar Zinsen an die SEC aushändigen. Zusätzlich droht eine Zivilstrafe in der Größenordnung von einer halben Million US-Dollar.

Der Influencer selbst ist zur Zahlung einer Viertelmillion US-Dollar aufgefordert. Auch haben sich beide Männer damit einverstanden erklärt, in den nächsten fünf Jahren an keinen Kryptowährungsemissionen mitzuwirken. Der Fall geht für die “Investoren” milde zu Ende: Die Börsenaufsicht SEC will den Geschädigten den Erlös auszahlen, so hat sie es am Montag bekannt gegeben. Der Vergleich ist nicht mit einem Schuldeingeständnis von Seiten der Betroffenen gleichzusetzen.

Quelle: www.heise.de

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