Geldlimit in Deutschland und EU-Pläne
Welches Geldlimit gilt derzeit in Deutschland? Unabhängig davon, ob es sich um Brötchen, Kinokarten oder sogar ein Auto handelt – viele Deutsche bevorzugen es nach wie vor, sowohl große als auch kleine Einkäufe bar zu tätigen. Immerhin haben Banknoten und Münzen viele Vorteile.
Lesen Sie auch: Ämter bei Aufnahme von minderjährigen Geflüchteten am Limit
Sie sind nicht nur gewohnt, sondern auch stets griffbereit. Nicht weniger wichtig ist, dass sie anonyme Zahlungen ermöglichen. Leider kommt genau dieser Aspekt auch Kriminellen zugute. Eine Begrenzung von Bargeld ist bereits seit langer Zeit im Gespräch.
Geldlimit in Deutschland und EU-Pläne: Die EU plant eine Begrenzung von 7.000 Euro
In Deutschland gibt es derzeit kein Bargeldlimit. Gleichzeitig haben die meisten anderen europäischen Länder bereits maximale Beschränkungen für Barzahlungen eingeführt. Dabei gibt es zwei Ausnahmen von den Regeln.
Wer Beträge über 10.000 Euro in bar bezahlen möchte, muss Ausweispapiere vorlegen. Verkäufer erfassen solche Daten wie Name, Geburtsort, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit und Adresse.
Seit dem 1. Januar 2020 ist eine Identifizierung auch beim Kauf von Edelmetallen wie Gold und Silber sowie bei Kunstwerken mit einem Wert von über 2.000 Euro erforderlich. Auch hier gibt es keine allgemeine Obergrenze für Barzahlungen.
Wenn das Europäische Parlament sich durchsetzt, soll im Geschäftsverkehr ein einheitliches Bargeldlimit von 7.000 Euro gelten. Dies zielt in erster Linie auf die Eindämmung der Finanzierung von Terrorismus, illegaler Beschäftigung und Korruption ab.
Die EU-Kommission hat bereits im Jahr 2021 ein Limit von 10.000 Euro vorgeschlagen. Demnach sollten für Transaktionen zwischen Privatpersonen keine strengeren Bedingungen gelten. Die Verhandlungen darüber sind noch nicht abgeschlossen.
Ende 2022 haben die EU-Staaten diese Ideen grundsätzlich gebilligt, Deutschland hat sich jedoch enthalten. Der Grund waren Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Ampelkoalition.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) unterstützt eine Bargeldbegrenzung „deutlich unter 10.000 Euro“. Gleichzeitig ist Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) gegen eine Begrenzung. Für ihn repräsentieren Bargeldmittel die Möglichkeit der Wahrung der Privatsphäre und des Datenschutzes.
Die Grünen hingegen möchten, dass die Beschränkungen viel strenger sind. Bundestagsabgeordneter Bruno Hönel sprach sich für ein Obergrenze von maximal 5.000 Euro aus.
Bargeldlimits existieren bereits in 18 von 27 EU-Mitgliedstaaten. Sie variieren von 500 Euro in Griechenland bis zu 15.000 Euro in Kroatien. Sollte in Deutschland ebenfalls eine Beschränkung eingeführt werden, würde diese in der Regel nur für Käufe gelten, nicht jedoch für den reinen Besitz.