Geheime Codes auf Obst und Gemüse in Supermärkten geben Anlass zu vielen Gerüchten. Manchmal trifft man auf kleinen Aufklebern mit Zahlen – den sogenannten „Preisfindungs-Codes“ oder kurz PLU-Codes.
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Sagen diese Zahlen etwas darüber aus, ob die Produkte aus ökologischem Anbau stammen oder mit Pestiziden behandelt wurden? Darauf gibt es eine Antwort.
Geheime Codes auf Obst und Gemüse: Wie entschlüsselt man sie?
Tatsächlich haben Bio-Produkte beispielsweise Nummern von 84000 bis 84999 und von 93000 bis 94999.
PLU-Codes werden in deutschen Supermärkten neben GTIN (Global Trade Item Number) und QR-Codes verwendet, die zur Identifizierung von Produkten dienen. Sie funktionieren also wie ein Strichcode.
Lidl und Aldi Nord geben beispielsweise an, dass sie PLU-Codes in den Obst- und Gemüseabteilungen sowie an den Brot- und Backwarenständen verwenden. Solche Codes findet man also bei Produkten, die ohne Verpackung verkauft werden.
Die Codes werden von der Internationalen Vereinigung für Produktstandards (IFPS) für verschiedene Produkte vergeben. Sie sind weltweit einheitlich.
Aufkleber mit dem PLU-Code zeigen tatsächlich an, ob die Produkte konventionell oder ökologisch angebaut wurden. Laut häufig gestellten Fragen, die von der zertifizierenden Behörde im Januar 2023 bereitgestellt wurden, bedeuten vierstellige Codes, dass Produkte auf traditionelle Weise angebaut wurden.
Fünfstellige Codes mit einer 9 am Anfang stehen für Bio-Produkte. Die Zahl 9 wird einfach vor den Code des entsprechenden konventionellen Produkts geschrieben.
Für gentechnisch veränderte Produkte gibt es keinen separaten PLU-Code. Obwohl es einmal möglich war, dies durch eine 8 als Präfix zu erkennen, wurde laut IFPS im Einzelhandel nie verwendet.
Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sind derzeit in der EU keine gentechnisch veränderten Obst- und Gemüsesorten zugelassen oder beantragt. Um ausreichende Informationen über die Anbaumethode zu erhalten, sollten Verbraucher Fragen an das Ladenpersonal stellen.
Im Grunde genommen ist dies ein guter Rat, da Kunden oft mehr Rechte beim Einkaufen haben, als sie denken. Denn PLU-Codes dienen lediglich dazu, den korrekten Preis eines Produkts an der Kasse zu ermitteln oder seine Verfügbarkeit zu überprüfen.
Laut IFPS sind sie nicht dazu gedacht, Informationen an die Kunden weiterzugeben.