Gegner des nördlichen Brennerzugangs prüfen die Möglichkeit einer Klage gegen den Bau einer zweigleisigen Neubaustrecke durch das bayerische Inntal. „Wir wollen keine Tunnel, wir wollen bestehende Linien modernisieren“, sagte der Vorsitzende der Rosenheimer Land Burner Dialogue Initiative, Lo Sasseler, vor der Vorstandssitzung mit anderen Bürgerinitiativen am Samstag. Rechtsanwälte sind mit der Prüfung rechtlicher Schritte beauftragt und wollen hier alle Möglichkeiten ausschöpfen.
Prognosen zufolge wird die Modernisierung bestehender Strecken ausreichen, um den erwarteten Güter- und Personenverkehr zu bewältigen. Dies gilt auch, wenn tatsächlich 400 Abfahrten pro Tag erreicht werden. „Wir sind erklärte Befürworter der Verlagerung des Personen- und Güterverkehrs auf die Schiene“, heißt es in der Bürgerinitiative. «Wir fordern nur die intelligentesten und klügsten Lösungen zur Umsetzung auf. Dies ist keine neue Zeile. »
Die Deutsche Bahn hat die Nordstrecke von Kiefersfelden über Grafing (Kreis Ebersberg) bis zum Brennerpass weitgehend asphaltiert. In diesem Jahr wird die DB die Planung weiter vorantreiben und die Streckenauswahl optimieren. Und geologische Erkundung. Die Kommunikation mit der Region soll in Dialogforen fortgesetzt werden. Einige von ihnen waren jedoch bei den Anwohnern nicht beliebt.
Die Neubaustrecke soll ein Abzweig zum Brenner Basistunnel sein, der in Österreich und Italien im Bau ist und 2018 für ein Jahrzehnt fertiggestellt werden soll. Die deutsche Strecke soll voraussichtlich nicht vor etwa 2040 in Betrieb gehen.
Der Deutsche Bundestag wird voraussichtlich 2025 über das Projekt entscheiden. Politiker in der Region haben immer wieder gefordert, die Notwendigkeit im Vorfeld nachzuweisen. Die Deutsche Bahn betonte, dass Deutschland 2012 mit Österreich ein Abkommen zum Ausbau der Strecke unterzeichnet habe. Gegner sagen, diese seien nicht bindend.