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Gefangene wurden nach ihrer Flucht europaweit nicht sofort durchsucht

Von den Flüchtlingen aus Bruchsal fehlt seit Wochen jede Spur, einem Häftling aus Mannheim gelang kürzlich die Flucht. Mittlerweile ist klar: Es hat sich ein Unfall ereignet, der Folgen haben könnte.

Marion Gentges (CDU), Ministerin für Justiz und Einwanderung des Landes Baden-Württemberg. Foto.aussiedlerbote.de
Marion Gentges (CDU), Ministerin für Justiz und Einwanderung des Landes Baden-Württemberg. Foto.aussiedlerbote.de

Justiz - Gefangene wurden nach ihrer Flucht europaweit nicht sofort durchsucht

Die baden-württembergische Justizministerin Marion Gentgers (CDU) sagte, bei den sogenannten Hinrichtungen sei den Häftlingen zweimal die Flucht gelungen und es sei zu mehreren Zwischenfällen gekommen. Von den Häftlingen in den Justizvollzugsanstalten Mannheim und Bruchsal fehlt bis heute jede Spur. Sie entkamen, indem sie einen Ausflug zu einem Baggersee im rheinland-pfälzischen Germersheim nutzten und einen Arzttermin in Ludwigshafen vereinbarten.

Insbesondere im Fall des Bruchsaler Häftlings, der seit Ende Oktober auf der Flucht ist, hätte eine ungenaue Vereinbarung der Behörden eine rasche europaweite Fahndung verhindern können. Laut Gentges begann die Polizei Gömersheim nach der Flucht mit der Durchsuchung des Polizeiinformationssystems Inpol, dem elektronischen Datennetzwerk zwischen Bund und Ländern. „Die Ausschreibung des Schengener Informationssystems wurde zunächst nicht gestartet“, sagte Gentgers am Mittwoch im Stuttgarter Landtag. Einen Tag nach der Flucht startete das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg eine erste europaweite Fahndung.

Nach Angaben des Mainzer Innenministeriums wurde am Tag der Flucht das zuständige Polizeipräsidium Pforzheim benachrichtigt und aufgefordert, eine Fahndung im Schengen-Raum anzumelden. Ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte, nur die Stelle, bei der das Dokument aufbewahrt wird, könne damit beauftragt werden. Die Umsetzung dieses Schritts erfolgt in Abstimmung mit den LKAs Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Das Stuttgarter Innenministerium teilte am Mittwoch mit, dass das Polizeipräsidium Pforzheim in der Fluchtnacht vom Polizeipräsidium Rhein-Pfalz benachrichtigt worden sei.

Am Mittag des 30. Oktober flüchtete der Gefangene vor den beiden ihn auf dem Weg zum Baggersee begleitenden Gefängnismitarbeitern und zerbrach mit einem Werkzeug sein elektronisches Fußkettchen. Vom Steinbruch in Gemersheim bis zur französischen Grenze sind es nur mehr als 30 Kilometer.

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Quelle: www.stern.de

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