GDL eröffnet Streikabstimmung – befürwortet weitere Streiks
Die Tarifverhandlungen der Lokführer sind schon früh in den Eskalationsmodus geraten. Kurz nach dem Ende des ersten Warnstreiks rief die Gewerkschaft ihre Mitglieder auf, über den Streik abzustimmen.
Die Lokführergewerkschaft GDL will den Streik im laufenden Tarifverhandlungsprozess ausweiten. Dazu rief sie die Mitglieder mehrerer Unternehmen, darunter auch der Deutschen Bahn, zur Abstimmung auf. „Wir wollen, dass unsere Mitglieder eine klare Antwort auf die Verzögerungstaktik des Arbeitgebers geben“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky. Für längere und häufigere Streiks bedarf die GDL der Zustimmung von mindestens 75 % der Mitglieder.
Die Gewerkschaft Deutscher Motorradfahrer (GDL) erklärte, sie bereite sich ebenfalls auf Gespräche am Freitag in Berlin vor. Doch die Deutsche Bahn weigerte sich, zu verhandeln, obwohl der GDL-Streik gestern um 18 Uhr endete. Auch die Transdev Group versucht mit Strategien, eine Verkürzung der Arbeitszeit zu vermeiden. Die GDL sagte, es gebe keine klaren Signale für weitere Verhandlungen und keine neuen Angebote. Auch acht Personaldienstleister äußerten ihre Ablehnung.
In der ersten Runde tauschten GDL und Bahn Wünsche und Vorschläge aus. Größter Knackpunkt ist die Forderung nach Kurzarbeit, die die Bahn bisher zurückgewiesen hat. Obwohl weitere Gespräche geplant waren, rief die GDL ihre Mitglieder zu einem 20-stündigen Warnstreik vor der zweiten Verhandlungsrunde auf. Die Bahn sagte daraufhin eine für Donnerstag und Freitag geplante zweite Gesprächsrunde ab.
Die GDL fordert eine Vier-Tage-35-Stunden-Woche und vollen Lohnausgleich für Schichtarbeiter. Darüber hinaus sind für eine einjährige Laufzeit mindestens 555 Euro mehr Fördermittel, ein Inflationsbonus von 3.000 Euro und eine höhere Schichtpauschale erforderlich. Die aktuelle Wochenarbeitszeit beträgt 38 Stunden.
Das Eisenbahnunternehmen bietet 32 Monate lang eine Gehaltserhöhung von 11 % und einen Inflationsbonus von bis zu 2.850 € an. Die Bahn lehnte den Antrag der GDL auf Arbeitszeitverkürzung als undurchführbar ab und wollte nicht mit der Gewerkschaft verhandeln.
Quelle: www.ntv.de