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Freunde und Brüder: Hoffnungen dank Franz und Moritz

Franz Wagner und Moritz Wagner
Stehen vor ihrem zweiten gemeinsamen Länderspiel: Die Brüder Franz (22) und Moritz Wagner (21) von den Orlando Magic.

Erst spielten sie gemeinsam im Kinderzimmer, dann landeten sie in der Eliteliga NBA beim gleichen Club, nun gehen sie für Deutschland auf Medaillenjagd. Wenn die Basketball-Brüder Franz und Moritz Wagner ihr zweites gemeinsames Länderspiel bestreiten, geht ein weiterer Kindheitstraum in Erfüllung.

Denn das Spiel gegen WM-Mitfavorit Kanada am Mittwoch (19.30 Uhr/Magentasport) findet in Berlin – der Heimatstadt der Brüder – statt. «Wir freuen uns riesig. Die Familie ist ready, die Freunde sind eingeladen», sagte Franz Wagner vor dem anstehenden Höhepunkt.

Wagner-Brüder Seite an Seite bei Orlando Magic

Im Erscheinungsbild weisen Franz (21) und Moritz Wagner (26) zunächst nicht gerade viele Bruder-typische Ähnlichkeiten auf. Franz wirkt eher introvertiert und spricht leise, sein Bruder Moritz hat «einen besonderen Charakter» (Chefcoach Gordon Herbert) und gilt als stets positiver Spaßvogel. «Er hat sich eine Nische gebaut in unserer Familie. Wir sind alle drei laut. Er hat sich das angeguckt und hat gedacht, jetzt bin ich mal bisschen ruhiger und denke nach, bevor ich rede», sagte der ältere Wagner-Bruder Moritz über die Familienkonstellation. Im Alltag spielen die Brüder Seite an Seite bei NBA-Club Orlando Magic. Sie bezeichnen sich gegenseitig als Freunde.

Für Bundestrainer Gordon Herbert ist das Duo nicht nur für die Teamchemie ein Glücksfall, sondern auch sportlich. «Franz ist einer der Elitespieler auf Fiba-Niveau. Mo ist meiner Meinung nach extrem unterbewertet. Er ist ein viel besserer Basketball-Spieler als ich dachte», sagte der 64-Jährige, der beide sicher mit zur WM nach Asien (25. August bis 10. September) nehmen dürfte. Beide Brüder seien «bodenständig» und «ganz normale Typen», sagte Herbert. «Ich weiß, dass sie zusammen spielen wollen – vor allem in Berlin.»

Der vielseitige und extrem agile Franz Wagner könnte in diesem Sommer zur deutschen Offensivoption Nummer eins aufsteigen und ist damit auch ein Anwärter, einer der WM-Stars zu werden. Wagner junior bringt in der Offensive das komplette Paket: Er wirft Dreier, zieht zum Korb und trifft regelmäßig gute Entscheidungen. «Ich genieße das sehr, ihm zuzuschauen», sagte Moritz Wagner, der sowohl bei den Magic als auch im deutschen Team die kleinere sportliche Rolle spielt.

Franz Wagner: «Brauchen noch ein paar mehr Trainings»

Als Bereicherung für das EM-Bronzeteam des Vorjahres wird der ältere der beiden Brüder aber in jedem Fall empfunden. Wagner ist die benötigte Verstärkung auf den großen Positionen, holt Rebounds und verändert – wie beim 87:68 gegen Schweden am Samstag in Bonn – den Charakter des Spiels. «Er bringt Energie ins Spiel. Er ist sehr schwer zu stoppen, wenn er den Ball an der Dreierlinie bekommt. Er gibt uns sehr viel – offensiv, auch defensiv», lobte Kapitän Dennis Schröder. Zudem liefere Moritz Wagner permanent «Trashtalking». Heißt: Er hält das Team mit gesprochenem Quatsch bei Laune.

Was gegen Schweden vielversprechend aussah, steht gegen Kanada bereits auf dem Prüfstand. «Offensiv kommt das erst mit der Zeit. Wir brauchen noch ein paar mehr Trainings», sagte Franz Wagner. Die beiden Brüder, Daniel Theis und auch Kapitän Schröder hatten bis zum ersten WM-Testspiel monatelang kein Fünf-gegen-Fünf auf dem Parkett absolviert. Nach Berlin geht es über Hamburg und Abu Dhabi ins japanische Okinawa. Dort steigt die WM-Vorrunde. Und die gemeinsame Reise der Wagners geht weiter.

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