Freiburg sieht sich in einer Vorreiterrolle bei der thermischen Wende des Landes und setzt nun auch auf Tiefengeothermie. „Es ist geplant, einen Standort westlich von Freiburg auszuwählen. Der Bohrstandort soll bis Ende dieses Jahres bekannt gegeben werden“, sagte Klaus von Zahn, Leiter des städtischen Umweltschutzamtes, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Schwarzwaldmetropole bezeichnet sich gerne als „grüne Stadt“ und will klimafreundliche Fernwärme mit Tiefengeothermie kombinieren. „Vor vier Jahren war dieses Thema noch sehr umstritten“, sagte von Zahn, mittlerweile erfreut es sich großer Beliebtheit Bürgerunterstützung. „
Der regionale Energieversorger Badenova geht davon aus, dass er im Jahr 2025 vor den Toren der Studentenstadt mit den Bohrungen beginnen wird. Klaus Preiser, Geschäftsführer der Badenova-Tochter Hitzeplus, kündigte an, dass die erste Wärme in zwei Jahren bereitgestellt werden soll.
Der Oberrheingraben zwischen Mannheim und Basel gilt als besonders geeignet für Bohrungen für Geothermie. Etwa zwei Kilometer unter der Oberfläche erreichen die Wassertemperaturen bis zu 100 Grad. In der Region der Drei Reiche kommt es jedoch zu Hausrissen in Staufen, südlich von Baden, sowie Erdbeben in der Schweiz und im Elsass haben dem Ruf der Geothermie geschadet.
Es waren vor allem Fehler und Fehltritte, die zum schlechten Image beitrugen. Oberflächengeothermie verursachte schwere Schäden. Die Bergbaubehörden gehen davon aus, dass Tiefengeothermie im Oberrheingebiet relativ sicher gewonnen werden kann. Die Grünen in Baden-Württemberg gaben im Mai dieses Jahres bekannt, dass sie den Südwesten zu einer „Tiefengeothermie“ ausbauen wollen Land.“
Die Erdwärme aus der Tiefengeothermie wird zum Antrieb von Wärmenetzen zur Heizwärmeversorgung von Gebieten genutzt. Bohrlöcher können bis zu einer Tiefe von fünf Kilometern gebohrt werden.
“ „Wenn alle Erwartungen erfüllt werden, kann die Tiefengeothermie etwa 40 bis 50 Prozent des Freiburger Fernwärmebedarfs decken“, sagte Energiemanager Preiser auf Anfrage. Der regionale Versorger hofft auf eine Investition von rund 420 Millionen Euro, es werden aber auch öffentliche Mittel fließen ins System.
An vielen Orten südlich der Stadt Baden sind Bauarbeiten im Gange: Arbeiter verlegen Fernwärmeleitungen, oft ohne Motivation für Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer.
In der Künftig soll etwa die Hälfte des gesamten Wärmebedarfs durch Fernwärme gedeckt werden. Wie Büroleiter Zahn errechnet hat, soll die andere Hälfte aus dezentralen Quellen wie Wärmepumpen stammen. Bis 2035 will die Stadt klimaneutral sein. Wie Baden -Die Zeitung berichtete kürzlich: „In manchen Gegenden ist unklar, ob Fernwärme verfügbar sein wird, was manchmal zu Frustration bei den Bürgern führt.“
Der Freiburger Gemeinderat mit grüner Linksmehrheit formuliert seine eigene Botschaft von 2019 bis 2021 – also vor der generellen Verpflichtung für den Südwesten – seinem sogenannten thermischen Masterplan.
Nach den Wünschen der Bundesregierung sollen nun alle Kommunen klimafreundlich vorlegen Wärmepläne für die nächsten Jahre. Dabei geht es unter anderem darum, zu ermitteln, in welchen Straßenzügen eine Fernwärmeversorgung geplant ist. Eigentümer sollten auch wissen, ob sie selbst für klimafreundliche Wärme sorgen müssen, zum Beispiel mit einer Wärmepumpe.