Dies soll eine Warnung vor der Müllflut auf den Straßen Freiburgs sein: Eine Kunstinstallation mit rund 4.500 Kilogramm Müll geriet in der Nacht aus ungeklärten Gründen in Brand. Feuerwehrleute haben in den frühen Morgenstunden brennende Müllsäcke auf der Waverley Bridge, auch Blaue Brücke genannt, gelöscht, wie die Polizei mitteilte.
Die Ausstellung im Torbogen neben dem Hauptbahnhof, wo die inzwischen beschädigte Installation installiert werden sollte, bleibt bis Donnerstag bestehen. Nun solle es am Freitag erneut abgerissen werden, berichtete ein Stadtsprecher. Der Lack der Brücke wurde beschädigt.
Nach Angaben der Stadt entsprechen diese vier Tonnen Müll der Menge, die Menschen jeden Tag auf den Boden werfen und dann von örtlichen Straßenreinigern zusammengekehrt werden. Im Kampf gegen Wildmüll hat Freiburg außerdem eine neue Plakat- und Videoserie gestartet. „Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt noch viel zu tun“, erklärte der überparteiliche Bürgermeister Martin Horn laut einer Mitteilung.
Die Stadt mit mehr als 230.000 Einwohnern ist eine Gemeinde, die muss viel in Mülberg investieren, ist für das Umweltimage von entscheidender Bedeutung und seit Jahren ein Dorn im Auge. Auch Ratschef Horn ist auf dem Plakat zu sehen – Kaffee strömt aus seinem Gesicht. Nach Angaben der Gemeinde kann das Wegwerfen sogenannter Kleinteile wie Zigarettenkippen, Taschentücher, Pappbecher und Kaugummis mit hohen Bußgeldern von bis zu 100 Euro geahndet werden. Für zerbrochenes Glas muss man sogar das Doppelte bezahlen.
Die Bewohner der südlichen Metropole Baden gelten tatsächlich als besonders vorbildlich in ihrer Verschwendung. Im vergangenen Jahr produzierte jeder Einwohner durchschnittlich 106 Kilogramm Haus- und Sperrmüll, das ist der niedrigste Wert unter den großen kreisfreien Städten Baden-Württembergs. Laut Abfallbilanz beträgt die bundesweite durchschnittliche Abfallmenge 134 Kilogramm. Der Klassenletzte Mannheim wiegt sogar 228 Kilogramm.