Vor einem Berliner Landgericht hat der Prozess gegen einen 35-jährigen Mann begonnen, der seine Partnerin aus Eifersucht mit Desinfektionsmittel übergossen und angezündet haben soll. Die 43-Jährige erlitt laut Anklageschrift, die zu Beginn der Anhörung am Donnerstag verlesen wurde, schwere Verbrennungen. Der Mann wurde wegen gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung angezeigt. Die Verteidiger sagten, ihr Mandant werde sich zu diesem Zeitpunkt nicht zu den Vorwürfen äußern.
Der Angeklagte soll die Frau am 10. März 2022 in ihrer Hochzeitswohnung in Berlin tätlich angegriffen haben. Laut Anklage nahm er Desinfektionsmittel aus dem Badezimmer, übergoss die 43-jährige Frau, die auf einer Couch im Wohnzimmer saß, und zündete sie mit einem Feuerzeug an. Das Verhalten war gekennzeichnet durch „Eifersucht und ein irrationales Besitzdenken“. Etwa 18 Prozent der Körperoberfläche des 43-Jährigen seien “dauerhaft geschädigt”. Daraufhin sperrte der Angeklagte den Verletzten in der Wohnung ein. Er brauchte zwei Tage, um medizinische Hilfe zu bekommen.
Die Frau ist die erste Zeugin, die sagt, dass sie und der Angeklagte sich vor etwa zwei Monaten in der Klinik getroffen haben. Nachdem sie aus dem Gefängnis entlassen worden war, kam er, um in ihrer Wohnung zu „übernachten“. Wenige Wochen später kam es zum ersten gewalttätigen Überfall. „Mit Alkohol und Drogen konnte er seine Eifersucht nicht kontrollieren“, sagte die gelernte Kosmetikerin.
Anwälte der Nebenklägerin beantragten Schmerzensgeld und Schmerzensgeld. Mindestens 80.000 Euro. Sein Mandant habe sieben Operationen und dauerhaft entstellende Narben über sich ergehen lassen müssen, argumentierte er unter anderem. Der Prozess wird am 6. Februar fortgesetzt.