Eine 43-Jährige ist nach dem tödlichen Blitzschlag in Unterensingen (Landkreis Esslingen) ihren Verletzungen erlegen. Die Frau starb am Mittwoch im Krankenhaus, wie das Polizeipräsidium Reutlingen am Donnerstag mitteilte. Einen Tag nach dem Vorfall vom Samstag war schon ein 35 Jahre alter Mann in einer Klinik gestorben.
Neben den beiden waren vier weitere Menschen betroffen. Der elfjährige Sohn der Frau war zunächst ebenfalls in Lebensgefahr. Ein Rettungshubschrauber flog ihn ins Krankenhaus. Sein Zustand hatte sich im Laufe des Wochenendes etwas gebessert, er blieb aber in stationärer Behandlung. Die 40 Jahre alte Frau des Mannes wurde verletzt, der vier Jahre alte Sohn und die knapp elf Monate alte Tochter erlitten einen Schock. Sie befanden sich nach Polizeiangaben zum Zeitpunkt des Unwetters in einem Fahrradanhänger.
Das Unglück hatte sich unter einem Baum an einem Ausflugslokal ereignet. Während mehr als ein Dutzend Menschen laut der Polizei wegen des Unwetters Schutz in einer Scheune suchten, blieben die Betroffenen an einer Biertischgarnitur sitzen.
Seit Tagen gewittert es immer wieder über Baden-Württemberg. Hin und wieder lösten die Blitze kleinere Brände oder auch mal einen Stromausfall auf. In den meisten Fällen verlief es aber glimpflich.
Im vergangenen Jahr war Baden-Württemberg gemessen an den Einschlägen pro Fläche Blitzhochburg unter den Bundesländern: Im Südwesten wurden laut Blitz-Informationsdienst von Siemens knapp 1,0 Blitze pro Quadratkilometer registriert. Vor allem wegen extremer Dürre war die Gesamtzahl der Blitze von 93.243 im Vorjahr auf 34.623 gesunken.
Bei Gewittern sollten Menschen Schutz in einem Gebäude oder einem geschlossenen Auto suchen, raten Fachleute. Im Freien sollte man sich eine flache Stelle oder Vertiefung suchen, in die Hocke gehen, die Füße eng nebeneinanderstellen und die Arme um die Knie schließen.