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Frankreich will die Militärausgaben auf 400 Milliarden erhöhen

Macrons Ansprache vor französischer Armee
Emmanuel Macron: «Es gibt keine Friedensdividende mehr nach dem von Russland gestarteten Angriff auf die Ukraine.»

Präsident Emmanuel Macron will eine deutliche Erhöhung der französischen Militärausgaben. Macron sagte auf dem Luftwaffenstützpunkt Mont-de-Marsan, dass das Budget der Armee von 2024 bis 2030 auf 400 Milliarden Euro steigen solle. Unter Berücksichtigung des Anstiegs seit 2019 bedeutet dies, dass sich Frankreichs Militärausgaben verdoppelt haben und die größten Verteidigungsausgaben seit 50 Jahren darstellen. Er sagte, das Militär müsse in der Lage sein, schneller zu reagieren und schnell Fähigkeiten aufzubauen.

Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine wird Frankreich auch seine nukleare Abschreckung verstärken, sagte Macron. „Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gibt es keine Friedensdividende mehr.“

Um die Verteidigung Europas und seiner Verbündeten zu gewährleisten, werden mehr militärische Vorräte und höhere Abwehrkräfte benötigt. Der Präsident kündigte verstärkte Investitionen in Aufklärung, Abwehr von Cyberangriffen sowie neue Flugzeugträger und unbemannte Flugsysteme an.

Die Gemeinsame Europäische Verteidigungspolitik muss weiter gestärkt werden, sagte Macron. Neben der technischen Integration und gemeinsamen Strategie der Streitkräfte geht es auch um die Fähigkeit Europas, militärische Großeinsätze gemeinsam zu führen. Für Frankreich bedeutet dies, bis zu 20.000 Soldaten stellen zu können.

Deutsch-Französische Wirtschafts- und Verteidigungskonferenz

Bei der Deutsch-Französischen Ministerkonferenz am kommenden Sonntag in Paris geht es um Wirtschaft und Energie, Sicherheit und Verteidigung sowie Europapolitik. Das teilte die Regierungsbehörde in Berlin mit. Das Treffen begann um 11 Uhr mit einer Zeremonie in der Sorbonne, zu der Vertreter beider Parlamente zusammenkamen und Regierungen als Gäste eingeladen wurden. Neben ihren jeweiligen Rednern wollten auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Ministerpräsident Olaf Schulz (SPD) Reden halten.

Der sogenannte deutsch-französische Ministerrat, die Kabinette beider Länder werden bei dem Treffen Reden halten, und am Nachmittag werden sich beide Seiten treffen. Eine gemeinsame Stellungnahme ist geplant. Die Frage der weiteren militärischen Unterstützung der Ukraine unter russischem Angriff wird unter anderem Gegenstand der Gespräche mit Schulz, Macron und ihren Außen- und Verteidigungsministern sein. Auch die Zusammenarbeit in der EU und der NATO wird diskutiert.

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