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Fraktion der Liberaldemokratischen Partei: Industriestrompreise sind ein „irreführender Weg“

Strommasten
Die FDP-Fraktion lehnt einen Industriestrompreis deutlich ab.

Die Fraktion der Liberaldemokratischen Partei bekräftigte ihre ablehnende Haltung gegenüber staatlichen Subventionen für Industriestrompreise. In einem verabschiedeten Positionspapier wurden die Industriestrompreise als „abnormal“ bezeichnet. Die Finanzierung soll vor allem von mittelständischen Unternehmen getragen werden, die ohnehin unter hohen Energiekosten leiden und keine Rabatte erhalten.

Die FDP schlägt stattdessen vor, die Stromsteuer auf das europarechtlich zulässige Minimum zu senken. Die sogenannte Spitzenausgleichsregelung für Stromsteuern, von der energieintensive Unternehmen profitieren, läuft nicht Ende 2023 aus, sondern wird verlängert. Um energieintensive Unternehmen zu entlasten, sollten Direktlieferverträge zwischen Stromerzeugern und Unternehmen „attraktive Konditionen“ aufweisen.

Fraktionsvertreter Lucas Kohler sagte, dass der Vorschlag des Wirtschaftsministeriums zur Industriestrompreisgestaltung nur wenige große Unternehmen auf Kosten des Mittelstands retten werde und zumindest auch mit europäischem Recht vereinbar sei in einer sehr instabilen Situation. . „Stattdessen sollten wir uns jetzt auf Dinge konzentrieren, die für die deutsche Wirtschaft insgesamt hilfreich und beihilferechtlich unproblematisch sind.“

Kontroverse um Ampel

Angesichts der deutschen Strompreise debattieren Grüne und Liberaldemokraten in der SPD seit Jahren stärker als in anderen Ländern über eine Entlastung der Unternehmen. Unternehmen sorgen sich um ihre Wettbewerbsfähigkeit. Verbände warnen vor einer zunehmenden Verlagerung der Produktion ins Ausland.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), die Grünen-Bundestagsfraktion und die SPD-Bundestagsfraktion wollen in der Übergangsphase staatlich subventionierte Industriestrompreise einführen. Das Geld kommt vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF). Der Fonds wurde während der Pandemie gegründet und während der Energiekrise neu aufgelegt, um deren Folgen abzufedern.

Allerdings wird die Preisbremse nicht so teuer sein wie erwartet, sodass milliardenschwere Kredite gekürzt werden. Die Genehmigung liegt vor. Die Liberaldemokraten lehnen Industriestrompreise ab und eröffnen das WSF. In dem Dokument heißt es, dass dies die Staatsverschuldung „ungehorsam“ zugunsten einiger großer Unternehmen erhöhen werde, aber alle Steuerzahler belasten werde.

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