Ermittlungen in Israel - Fragwürdige Leerverkäufe: Werden Anleger durch den Terror der Hamas reich?
Einige Anleger profitierten offenbar stark vom Angriff der radikalislamischen Terrorgruppe Hamas auf Israel Anfang Oktober. Dies ist ein Bericht von zwei amerikanischen Forschern. Untersuchungen der Rechtsprofessoren Robert Jackson Jr. von der New York University und Joshua Mitts von der Columbia University ergaben, dass es vor den Anschlägen in verdächtiger Höhe zu Leerverkäufen von Aktien israelischer Unternehmen kam.
Bei Leerverkäufen wetten Anleger darauf, dass die Preise fallen. Dabei werden zuvor geliehene Aktien verkauft, um sie später zu einem günstigeren Preis zurückzukaufen. Die Differenz wird als Gewinn einbehalten. Leerverkäufe können besonders dann profitabel sein, wenn der Anleger eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit hat, dass der Aktienkurs sinkt (z. B. aufgrund von Insiderinformationen).
Wie zwei US-Forscher schreiben, könnten einige Investoren dies ausgenutzt haben, bevor die Hamas Israel angriff. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Händler, die sich der bevorstehenden Angriffe bewusst sind, von diesen tragischen Ereignissen profitieren“, heißt es in ihrem Bericht.
Steht es vermutlich im Zusammenhang mit terroristischen Aktivitäten der Hamas? Verdächtige Bewegungen im MSCI Israel ETF
Jackson Jr. und Mitts begründeten ihre Skepsis mit den Handelsbewegungen im MSCI Israel ETF. Der Indexfonds enthält Aktien von mehr als 100 israelischen Unternehmen, beispielsweise der Bank Leumi oder dem Website-Builder Wix. Der ETF verzeichnete am 2. Oktober einen „plötzlichen und deutlichen Anstieg“ der Leerverkaufsaktivitäten, heißt es in dem Bericht. Darüber hinaus hat ein Unternehmen allein zwischen Mitte September und Anfang Oktober mehr als 4 Millionen Aktien leerverkauft, was letztendlich zu „Millionen“-Gewinn führte. Die Forscher stützten sich auf Daten der US-amerikanischen Wertpapieraufsichtsbehörde Finra.
Darüber hinaus werden die Gesamtvolumina der Leerverkäufe die Volumina früherer Krisen übersteigen, etwa während des Israel-Gaza-Krieges 2014 oder während der Coronavirus-Pandemie. Ein weiteres Zeichen dafür, dass einige Anleger diese Ereignisse möglicherweise vorhergesehen haben.
Es ist jedoch unklar, ob es sich bei diesen Personen auch um Mitglieder der Terrororganisation Hamas selbst handelt. Laut Reuters untersuchen die israelischen Behörden den Bericht derzeit.
capital.de.
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Quelle: www.stern.de