Fragmente der bedeutenden Chronik des Mittelalters gehen auf ihren Entstehungsort Merseburg zurück. Wie am Donnerstag bekannt wurde, kauften es Stifter der kombinierten Kathedralen von Messeburg und Naumburg sowie die Universitätsstiftung Zeitz mit Unterstützung der Commonwealth Cultural Foundation des Auktionshauses Christie’s in London. Fragmente aus der Chronik des Bischofs Tittmar von Merseburg (975/976-1018) seien ein wichtiger Eckpfeiler für die weitere Erforschung der deutschen mittelalterlichen Geschichte, erklärt Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung des Bundes Say.
„Messeburg war vor 1000 Jahren ein wichtiges politisches Zentrum, und Tietmars Chronik erzählt uns viel über die damit verbundenen historischen Ereignisse“, sagte Hilgert. Die Chronik dokumentiert die ottonische Zeit, geschrieben von 1012 bis 1018. Thietmar berichtet über die ottonischen Herrscher und den Status der Messeburg als Königsschloss. Es gibt viele europäische Referenzen. Es gibt acht Bücher in dieser Chronik. Das Original wird in Dresden aufbewahrt.
Quellen zufolge wurde das jetzt erhaltene Fragment so beschnitten, dass vier Zeilen fehlen. Beschreibt die Christianisierung der Kiewer Rus unter Wladimir dem Großen. Thietmar erinnerte auch an die Namensgebung von Frankfurt am Main. Ebenfalls enthalten ist eine Beschreibung der Ursprünge der Abtei Kovi. Die Handschrift, zu der dieses Fragment gehört, wurde im 12. Jahrhundert im Kloster Corvi geschrieben.
Die Kulturstiftung der Länder hat den Unterlagen zufolge den Erwerb des Segments für 6.650 Euro unterstützt, ebenfalls vom Land Sachsen-Anhalt.