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Fragen und Antworten: Ebers Ausweisung und ihre Folgen

Oliver Mintzlaff und Max Eberl
Max Eberl (r) und Oliver Mintzlaff. Eberl wurde am Freitag von seinen Aufgaben entbunden.

Das Max-Eberl-Projekt von RB Leipzig dauerte weniger als zehn Monate. Die Entlassung des Sportdirektors kam zeitlich unerwartet und warf kurzfristig viele Fragen auf. Hier geht es um die Zukunft des Vereins und die Zukunft des Managers.

War die Trennung von Eber eine Überraschung?

Diese Tatsache selbst überrascht Branchenexperten nicht. Im RB-Kosmos stimmt das Timing allerdings. Möglicherweise hat dies auch Eberle selbst überrascht. Interne Krisen gibt es aus verschiedenen Gründen schon seit langem.

Einer davon ist das mangelnde Engagement von RB für den Verein, wodurch Eberl viele Chancen verpasste. Letztendlich erfüllte er seine erwartete Rolle als Gesicht des Vereins nur teilweise und bezog selten Stellung zu wichtigen Themen. Die 50-jährige Partnerin lebt ebenfalls in München. Medienberichten zufolge soll er sich dort regelmäßig aufgehalten haben.

Ist Eberls Weg zum FC Bayern nun klar?

Nein. Der Cheftrainer bleibt Mitarbeiter von RB Leipzig. Offiziell kommuniziert wurde ein „langfristiger Vertrag“. Dieses Datum ist laut Kicker das Jahr 2026. Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß wollte am Freitagabend keine weiteren Details nennen: „Dazu kann ich nichts sagen.“

Wenn die Münchner nun Eberl als Sportdirektor verpflichten wollen, wird es Hassan Salihamidzic werden Nachfolger, dann müssen Sie eine Ablösesumme zahlen. Oliver Mintzlaff, Vorsitzender des mächtigen Leipziger Aufsichtsrats, der Eberl als Wunschlösung nach Leipzig holte, dürfte diesen Verhandlungen mit einer Mischung aus Verzweiflung und Vorfreude entgegensehen. RB selbst zahlte mehr als zwei Millionen Euro an Eberls Ex-Klub Mönchengladbach.

Ist Oliver Mintzlaff jetzt zurück in Leipzig?

Dies gilt als relativ unmöglich. Der 48-Jährige ist für das Sportsponsoring von Großspendern zuständig, hat also eigentlich bei allem ein Mitspracherecht und einen Blick. Mintzlaff wurde kürzlich auch in den Vorstand der ECA Club Association gewählt. Eine Rückkehr als Vorstandsvorsitzender nach Leipzig wäre ein Rückschritt und mit seinen Ambitionen unvereinbar.

Wer wird Eberls Nachfolger?

Reuven Schröder ist jetzt für den Sport verantwortlich, er behält jedoch nur den Sportdirektor. Eberls derzeitige Führungsposition wird voraussichtlich nicht wiederbesetzt. Noch nie hatte der Sportdirektor von Leipzig so viel Macht erhalten, aber am Ende reichte es offensichtlich nicht aus, um die Leute vollständig davon zu überzeugen, dass Leipzig ein Austragungsort ist. Es ist schwer vorstellbar, dass Mintzlaff jemals wieder ein solches Projekt in Angriff nimmt.

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