Im Tarifkonflikt des Hamburger Versand- und Einzelhandels setzen sich die Gewerkschaft Verdi und der Handelsverband Nord am Dienstag abermals an den Verhandlungstisch. Vorausgegangen waren zwei Verhandlungstermine und zwei informelle Gespräche in kleinerer Runde, die jeweils kein Ergebnis brachten.
«Vier ergebnislose Verhandlungen und die rapide steigenden Preise der letzten Monate gehen nicht spurlos an den Beschäftigten vorbei, die dringend spürbare Einkommenssteigerungen benötigen, um ihren Lebensunterhalt bewältigen zu können», sagte Verdi-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp. Nötig seien «nachhaltige und dauerhafte Lohnerhöhungen», fügte sie hinzu. «Ich setze darauf, dass die Arbeitgeber die Zeichen der Zeit erkannt haben und ein verhandlungsfähiges Angebot machen.»
Verdi verlangt für die 90.000 Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro pro Stunde, einen Stundenmindestlohn von 13,50 Euro und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro pro Monat – bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Ein bereits Mitte Juli zum zweiten Mal aufgestocktes Arbeitgeberangebot sieht – bei 24 Monaten Laufzeit – eine Lohn- und Gehaltssteigerung von 5,3 Prozent ab August 2023 und weitere 3,1 Prozent ab Mai 2024 vor. Außerdem bieten die Arbeitgeber eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 450 Euro. Der Stundenmindestlohn soll dem Angebot zufolge ab August 13 Euro und ab kommendem Mai 13,50 Euro betragen.