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Forstexperten warnen vor Waldschäden durch Ratten

Nageschäden im Wald
Ein Mann hält in einem Wald bei Erfurt einen von einer Maus zernagten Ast.

Die staatliche Forstverwaltung ruft Waldbesitzer auf, regelmäßig die Anzahl der Ratten in ihren örtlichen Wäldern zu überprüfen, insbesondere Kurzschwanzratten, die eine Belästigung verursachen können. „Sie zerkauen gern die gemahlene Rinde kleiner Laubbäume, dabei bleiben die Wurzeln nicht verschont. Dadurch sterben die Bäume oft ab“, sagte der Thüringer Förster am Mittwoch. Besonders problematisch ist dies für junge Wälder, die in durch den Klimawandel geschädigten Waldgebieten wachsen.

Forstexperten gehen davon aus, dass es zu weiteren Erosionsschäden kommen wird. 2022 ist ein gutes Jahr, in dem es vor allem Buchen- und Eichelnfutter im Überfluss gibt und Ratten sich möglicherweise in großer Zahl vermehren. Insbesondere im Winter, wenn die Nahrungsvorräte für Nagetiere knapp sind, nehmen die Schäden erheblich zu. Ratten nagen besonders gern an jungen Buchen, Eichen, Eschen oder Ahornbäumen. „Dies kann ein Problem für Waldbesitzer und Förster sein, wenn sie große Flächen geschädigter Gebiete in artenreiche Mischwälder aufforsten.“

Um Schäden durch Nagetiere zu verhindern, stellten die Forstdienstmannschaften Krücken für Raubvögel auf, um Wege zu bauen für Füchse, damit sie durch Zäune passieren konnten, die rund um die neue Baumernte errichtet wurden. Ratten stehen auf dem Speiseplan des Raubtiers.

Die staatliche Forstverwaltung betonte außerdem, dass Nagetiere selbst keine Schädlinge seien: „Bei geringer Populationsdichte spielen Ratten eine wichtige Rolle im Waldökosystem.“ Sie sind Nahrung für verschiedene Tiere, Waldmäuse verbreiten Walderdbeeren oder Blaubeerstrauchsamen.

Derzeit sind landesweit etwa 15 Hektar Wald durch Nagetierbisse beschädigt. Angesichts der Wintersaison erwarten Experten jedoch eine Steigerung der Produktion. In den 1990er Jahren wuchs die durch Ratten geschädigte Fläche in Thüringen durch zunehmende Laubholzanpflanzungen kontinuierlich auf fast 1.000 Hektar an. Auch nach der Wiederaufforstung der vom Hurrikan Kirill im Jahr 2007 verwüsteten Gebiete mit Hartholzwäldern wurden immer noch fast 800 Hektar Land durch Ratten beschädigt.

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