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Forschungsstelle hofft auf Kehrtwende mit Felchenfangverbot

Die Fischereiforschungsstelle in Langenargen am Bodensee hofft auf eine Kehrtwende beim Felchenbestand durch das beschlossene Fangverbot. Die Lage sei ziemlich schlimm, sagte der Leiter der Forschungsstelle, Alexander Brinker. «Die Fische haben zu wenig Fettreserven, sie sind viel zu schlank für ihre Körperlänge und erzeugen zu wenig Nachwuchs», so der Experte weiter. «Wir hoffen auf den Turnaround.»

Die Felchenerträge gehen seit Jahren zurück. Im vergangenen Fangjahr gingen den Fischern lediglich rund 21 Tonnen ins Netz und damit 80 Prozent weniger als 2021. Mit einer im Juni von der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) beschlossenen dreijährigen Schonzeit für Felchen soll sich der Bestand erholen. Sie tritt am 1. Januar 2024 in Kraft.

Viele Berufsfischer kritisieren die Maßnahme als Verzweiflungstat, die durch ein früheres Eingreifen hätte verhindert werden können. «Wir stehen hier vor dem völligen Kollaps der Bodensee-Fischerei», sagt Anita Koops vom Internationalen Bodensee-Fischereiverband in Überlingen. «Dass wir keine Felchen mehr fangen, hat sich schon seit Jahren abgezeichnet. Aber dieses Fangverbot beinhaltet für uns natürlich noch sehr viel mehr», sagt die erfahrene Fischerin. Es sei eine sehr harte Maßnahme. «Den Kollegen kommt es einem Berufsverbot gleich.»

Die Sorgen der Berufsfischer seien vollkommen verständlich, weil sie nicht die Verursacher der Situation seien, sagte Brinker. Doch es gebe keine Alternative zu der dreijährigen Schonzeit.

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