Seltene Rohstoffe können im Oberharz noch unter der Erde gelagert werden. Das legen zumindest die Daten nahe, die die Forscher mit einer neuartigen Untersuchungstechnik erhoben haben, sagte Thomas Günther, Projektleiter am Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover, am Montag. Diese Woche untersuchen Forscher im Rahmen des Forschungsprojekts Desmex-Real den Harz weiter.
Zum dritten Mal nach 2021 und 2022 flogen Wissenschaftler vom Flughafen Hildesheim aus mit einem Hubschrauber über den Harz. Wird mit Sonde geliefert. Das Untersuchungsgebiet ist dieses Mal das Schulenberggebiet. Mithilfe von Daten aus den Vorjahren haben Experten nun ein 3D-Modell erstellt, für das sie zuvor entsprechende Algorithmen entwickelt hatten. „Wir haben jetzt ein verlässliches Modell erstellt“, sagt Günther.
Es zeigt Strukturen, bei denen es sich möglicherweise um Mineralien handelt. Das Modell kann nun von Geologen des Commonwealth Institute of Geosciences and Natural Resources evaluiert werden. Zu diesem Zweck werden auch andere Daten genutzt, beispielsweise historische Aufzeichnungen zur Bergbaugeschichte des Harzes. Dies könnte dann weitere Rückschlüsse darauf liefern, was genau und wie viel unter der Erde gespeichert ist.
Für Forscher ist das jedoch nicht so wichtig. Das Hauptziel besteht darin, neue Prüfungstechnologien zu testen. So sollen künftig beispielsweise Unternehmen der Bergbauindustrie damit bei der Suche nach seltenen Erden zusammenarbeiten können. Das neu entwickelte System könnte künftig auch zur Suche nach Endlagern für Atommüll eingesetzt werden.
Seltene Erden werden bei der Herstellung verschiedener moderner Technologien wie Windkraftanlagen, Elektromotoren, Bildschirmen und Röntgengeräten verwendet. Bisher wurden diese Metalle hauptsächlich in China abgebaut. Um die wirtschaftliche Abhängigkeit zu verringern, Auch Europa braucht Vorkommen. Günther erklärt Straßen wie das im Januar in Nordschweden entdeckte Erz, an dem auch das Desmex-Projekt beteiligt ist. „Deshalb wird unsere Forschung auch vom Bund gefördert.“
Konkret Diese neue Technologie dient zur Untersuchung leitfähiger Strukturen am Boden in einer Tiefe von einem Kilometer. Um die Technologie weiter zu verbessern, läuft das Projekt bis zum Frühjahr 2025. Ein weiterer Messflug ist für 2024 geplant. Bis dahin ist die gesamte Untersucht werden sollen neben dem Nationalparkgebiet auch die niedersächsische Oberharzregion. An dem Projekt sind zahlreiche Partner beteiligt, darunter die Universitäten Münster, Köln und die Technische Universität Clausthal.